
Am 5. März 2025 verabschiedet sich Dr. Jürgen Grünberg nach 33 Jahren im Präsidialbüro der Europa-Universität Viadrina. Seine Karriere an der Universität begann vor 35 Jahren, als er als Gründungsbeauftragter der Stadt tätig wurde. In dieser Zeit koordinierte Grünberg maßgeblich die ersten Ideen und Anstrengungen zur Neugründung der Viadrina, die in ihrem neuen Konzept eine Schlüsselrolle als europäische Universität spielen sollte. Seine langjährige Tätigkeit umfasste die Zusammenarbeit mit neun Rektoren sowie Präsident*innen und die Organisation des Senats und des Förderkreises, was seine bedeutende Rolle für die Institution verdeutlicht.
Im Jahr 1992 wurde Grünberg persönlicher Referent des Gründungsrektors Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Knut Ipsen. Er war nicht nur an der Gründungsveranstaltung im September 1991 beteiligt, sondern auch an den ersten Sitzungen des Gründungssenats, was ihm einen besonderen Platz in der Geschichte der Viadrina sicherte. Grünberg, der stets überzeugt von der Notwendigkeit der Neugründung war und keinen Plan B hatte, sah seine Rolle vor allem darin, zu organisieren und zu protokollieren, ohne im Vordergrund zu stehen.
Besondere Erinnerungen und Abschied
Im Rückblick auf seine Zeit an der Viadrina erinnerte sich Grünberg an zahlreiche besondere Momente, darunter der Besuch des polnischen Präsidenten Aleksander Kwaśniewski. Seine Aufgaben umfassten die Organisation des Senats sowie die Vorbereitung von hohen Besuchen, die für die Universität von großer Bedeutung waren. Bis zu seinem Ausscheiden war er zudem Vorsitzender des Förderkreises und beschreibt die Viadrina als sein größtes Projekt, auf dessen Entwicklung er stolz zurückblickt.
In seinen Ruhestand plant Grünberg, an eigenen Buchprojekten zu arbeiten, darunter ein Science-Fiction-Roman und seine Erinnerungen an die Viadrina. Trotz seines Abschieds möchte er die Universität als Gast besuchen und an Veranstaltungen teilnehmen. Weggefährten schätzen seine Bescheidenheit, seinen Humor und seine Loyalität. Grünberg wird als wichtiger Unterstützer der Viadrina und ihrer Präsident*innen beschrieben, dessen Nachfolge mit großen Erwartungen verbunden ist.
Aktuelle Ereignisse an der Viadrina
Am 1. Juni 2023 fand im Logensaal der Europa-Universität Viadrina ein Podiumsgespräch unter dem Thema „Die deutsch-polnischen Beziehungen vor den polnischen Parlamentswahlen: Chancen, Konflikte und (gemeinsame) Krisenbewältigung“ statt. Die Veranstaltung, zu der interessierte Gäste eingeladen waren, wurde von Prof. Dr. Dagmara Jajeśniak-Quast und Prof. Dr. Timm Beichelt moderiert. Prof. Dr. habil. Krzysztof Ruchniewicz, Direktor des Willy Brandt Zentrums für Deutschland- und Europastudien, erhielt dabei den 22. Viadrina-Preis. An der Diskussion nahmen auch Irene Hahn-Fuhr und Dietmar Nietan teil, die sich mit der aktuellen Lage der deutsch-polnischen Beziehungen auseinandersetzten.
Die Viadrina bleibt somit ein zentraler Ort für den Austausch und die Diskussion über wichtige europäischer Themen und trägt erheblich zur Förderung der deutsch-polnischen Beziehungen bei. Diese Verbindung wird nicht nur durch akademische Anstrengungen, sondern auch durch persönliche Engagements ehemaliger Mitarbeiter wie Grünberg gestärkt.