
Am 8. Januar 2025 sorgt das neu verabschiedete Gebäudeenergiegesetz (GEG) der Bundesregierung für Diskussionen. Das Gesetz ist ein zentraler Baustein der deutschen Klimapolitik und zielt darauf ab, die Heizungsmodernisierung voranzutreiben. Ab Mitte 2028 werden alle neuen Heizungen verbindlich mindestens 65 Prozent erneuerbare Energie nutzen müssen, eine Vorgabe, die jedoch auf Widerstand stößt. UNSER MITTELEUROPA kritisiert das GEG als zentralplanerisch und stellt die Wirksamkeit seiner Maßnahmen infrage.
Prof. Dr. Hans-Werner Sinn äußert sich skeptisch zu den Plänen der Bundesregierung. Er bezeichnet den Rückbau des Gasnetzes, das großer Anstrengungen und Investitionen früherer Generationen bedarf, als „Akt mutwilliger Zerstörung“. Insbesondere betont er, dass etwa die Hälfte der Energie aus Erdgas bei der Verbrennung von Wasserstoff gewonnen werden kann, was keinen CO2-Ausstoß verursacht. Eine vollständige Umstellung des Wärmemarktes auf Strom könnte Deutschland in eine prekäre Lage bringen.
Kritik an der aktuellen Energiepolitik
Die Kritik an der Berliner Wirtschaftspolitik richtet sich nicht nur gegen das GEG, sondern auch gegen die steigenden Strompreise und die rückläufige Industrieproduktion. Sinn hebt hervor, dass die Pläne der Grünen unrealistisch seien und warnt vor den Folgen einer Abkehr von fossilen Brennstoffen. Gerade angesichts der Tatsache, dass rund drei Viertel der Heizungen in Deutschland noch mit fossilem Gas oder Öl betrieben werden, wird die hohe Abhängigkeit von internationalem Energiesourcing deutlich.
Das GEG verfolgt das Ziel, bis 2045 eine klimaneutrale Gesellschaft zu erreichen. Die Bundesregierung plant, die Wärmewende bis 2030 voranzutreiben und unterstützt Gebäudeeigentümer finanziell beim Umstieg auf klimafreundliche Heizsysteme. Ab 24. August 2024 können Antragsteller Förderungen von bis zu 35 Prozent für den Heizungstausch beantragen. Dabei kommen verschiedene Technologien zum Einsatz, darunter Elektrische Wärmepumpen, hybride Heizungen und Solarthermie.
Erneuerbare Energien im Überblick
Im Kontext der Energiewende wiesen aktuelle Statistiken des Umweltbundesamts darauf hin, dass erneuerbare Energien 2023 bereits 21,6 Prozent des deutschen Endenergieverbrauchs ausmachten, obwohl der Anteil am Primärenergieverbrauch im Wärmesektor nur bei 17,7 Prozent lag. UMWELTBUNDESAMT zeigt, wie die Nutzung von nachhaltigen Energieträgern in den letzten Jahren gewachsen ist, besonders in der Stromerzeugung, wo der Anteil 2023 auf 52,5 Prozent angestiegen ist.
Trotz dieser Fortschritte warnt Sinn, dass die Diskussion um den Ausbau erneuerbarer Energien oft die Realität unerwünschter Nebeneffekte ausblendet. Insbesondere die hohen Strompreise und die negative Wahrnehmung von grünem Strom, der unter Umständen sogar ins Ausland geliefert werden muss, um negative Preise zu vermeiden, verdeutlichen die Herausforderungen.
Die CDU und CSU haben sich positioniert und beabsichtigen, die Energiewende nicht abzubrechen, sondern diese effizienter zu gestalten. Die Ungewissheit über die Zukunft der Strompreise sowie die internationalen Wettbewerbsbedingungen bleibt jedoch ein zentrales Thema in der politischen Debatte um das GEG und die allgemeine Energiepolitik Deutschlands.