
Die Gelbe Lohblüte, besser bekannt als Hexenbutter, breitet sich derzeit in vielen Gärten aus. Dieser faszinierende Schleimpilz, wissenschaftlich als Fuligo septica bekannt, ist kein Grund zur Beunruhigung. Er ist weder giftig noch schädigt er Pflanzen. Stattdessen ist die Hexenbutter erkennbar an ihrem weich und schwammig wirkenden Aussehen, das in verschiedenen Farben von blassrosa bis violett vorkommen kann.
Der Schleimpilz findet ideale Wachstumsbedingungen in feucht-warmen Klimazonen, besonders in der Nähe von verrottendem Holz. Häufig tritt er in Gärten unter verstreutem Rindenmulch auf. Unter optimalen Bedingungen kann die Gelbe Lohblüte einen Durchmesser von 20 cm und eine Höhe von bis zu 3 cm erreichen. Seine Aktivitätszeiten erstrecken sich, abhängig von den Wetterverhältnissen, über Frühling bis Herbst.
Ökologische Bedeutung
Schleimpilze wie die Gelbe Lohblüte spielen eine eigene und bedeutende Rolle im Ökosystem. Sie sind darauf spezialisiert, organische Materialien zu zersetzen und tragen damit aktiv zur Verbesserung der Bodenqualität und Nährstoffverfügbarkeit für Pflanzen bei. Darüber hinaus regulieren sie die mikrobiellen Populationen durch ihre Prädation auf Bakterien und Mikroorganismen. In dieser Funktion gelten sie als Indikatoren für die Gesundheit von Ökosystemen, was ihre Sammel- und Forschungstätigkeit für Wissenschaftler besonders interessant macht, wie Samenhaus anmerkt.
Die Bewegungsgeschwindigkeit der Hexenbutter lässt sich ebenfalls bemerkenswert beschreiben: sie kann sich bis zu 1 cm pro Stunde bewegen, auf der Nahrungsuche vergrößert sich deren Geschwindigkeit sogar auf 4 cm pro Stunde. Forschungen haben sogar gezeigt, dass Schleimpilze in der Lage sind, den kürzesten Weg zu Nahrungsquellen zu finden, was ihre Intelligenz unter Beweis stellt.
Kulinarische Verwendung und Bekämpfung
In Mexiko und Mittelamerika gilt die Hexenbutter als Delikatesse. Dort wird sie häufig mit Zwiebeln in einer Tortilla zubereitet, unter dem Namen „Caca de luna“ oder „Mondkacke“ bekannt. Ihre kulinarische Verwendung verdeutlicht, dass der Schleimpilz tatsächlich essbar ist und in einigen Regionen anerkannt wird.
Trotz ihrer unbedenklichen Natur könnte die Sichtung von Hexenbutter in heimischen Gärten dennoch zu Verwirrung führen. Bei der Bekämpfung rät man, den befallenen Mulch in einen Sack zu packen und im Hausmüll zu entsorgen, um eine weitgehende Verbreitung zu vermeiden. Die Entsorgung im Bio-Müll oder auf dem Kompost sollte hingegen vermieden werden, um unerwünschte Folgen zu verhindern.
Insgesamt stellt die Gelbe Lohblüte eine charmante, wenn auch ungewöhnliche Erscheinung in unseren Gärten dar. Sie ist nicht nur für die Natur von Bedeutung, sondern zeigt auch, wie vielfältig die Pilzwelt ist und welche kulinarischen Perspektiven sie bietet. Bei der nächsten Sichtung der Hexenbutter im Garten kann also gelassen reagiert werden, denn dieser Schleimpilz könnte mehr Nutzen als Schaden bringen.