
Am 9. Januar 2025 sind die Regionen in Franken von teils ergiebigen Regenfällen und Schneeschmelze betroffen, die zu besorgniserregendem Hochwasser führen. Der Hochwassernachrichtendienst Bayern (HND) hat um 15 Uhr ein Update zur Lage veröffentlicht, das zufolge die Wasserstände insbesondere in nördlichem und westlichem Franken ansteigen. Die Pegel der Mainzuflüsse Sinn, Baunach, Itz und Untere Steinach erreichen Meldestufen von 1 bis 2. Im Mainabschnitt zwischen Mainleus und Kemmern wird eine Steigerung auf Meldestufe 1 vermerkt.
Meldestufe 1 deutet auf kleinere Ausuferungen hin, die keine größeren Folgen nach sich ziehen. Bei Meldestufe 2 sind jedoch bereits kleinere Behinderungen auf Straßen möglich, und bewohnte Gebiete sind erst ab Meldestufe 3 in Gefahr. Aktuelle Warnungen vor Hochwasser wurden in mehreren fränkischen Landkreisen seit dem 7. Januar ausgesprochen. Zu den betroffenen Landkreisen zählen Ansbach, Coburg, Forchheim, Kronach, Kulmbach, Lichtenfels sowie Weißenburg-Gunzenhausen.
Situation in den betroffenen Landkreisen
Eine Verbindungsstraße zwischen der B470 und Sterpersdorf ist überflutet und damit nicht mehr befahrbar. Wetterexperte Stefan Ochs weist zudem auf bevorstehende extreme Temperaturschwankungen und weitere Regenfälle hin. Die Prognose für das bevorstehende Wochenende deutet jedoch an, dass die Niederschläge zurückgehen und keine weiteren Anstiege der Pegel erwartet werden.
Die Gefahren durch Hochwasser sind nicht neu und betreffen sowohl städtische als auch ländliche Regionen. Der Hochwassernachrichtendienst (HND) ist in Bayern dafür zuständig, wasserstands- und wetterbedingte Daten zu sammeln und auszuwerten. Er hält Einsatzpläne für den Hochwasserfall bereit und warnte die Betroffenen über verschiedene Kanäle, auch digital.
Langfristige Perspektiven und Einflussfaktoren
Die Problematik von Hochwasser wird weltweit verstärkt durch starke Regenfälle und Schneeschmelze, die durch den globalen Klimawandel beeinflusst werden. Wetterdaten zeigen, dass eine wärmere Atmosphäre mehr Wasser speichern kann, was zu höherem Niederschlag führt. Starkregenereignisse sind zunehmend häufig, und viele europäische Länder, darunter Deutschland, haben bereits Erfahrungen mit verheerenden Hochwassern gesammelt.
Im Jahr 2021 beispielsweise verursachte das Tiefdruckgebiet Bernd massive Regenfälle, die besonders in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen schwere Schäden hinterließen. Die Hochwasserkatastrophe führte zu versicherten Schäden von bis zu 5,5 Milliarden Euro. Auch in den vergangenen Monaten waren vergleichbare Szenarien in Niedersachsen und anderen Bundesländern zu beobachten, wo die Situation nach wochenlangem Niederschlag eskalierte und der Katastrophenschutz aktiviert wurde.
Insgesamt zeigt sich, dass Hochwasser ein Naturereignis ist, gegen das es keinen 100-prozentigen Schutz gibt. Bauliche und technische Maßnahmen können die Auswirkungen zwar mildern, jedoch nicht vollständig verhindern. Ein besseres Bewusstsein für die Gefahren und frühzeitige Warnsysteme, wie sie beispielsweise vom Hochwassernachrichtendienst bereitgestellt werden, sind unerlässlich, um Schäden und Gefahren zu minimieren. Laut dem HND sind schon jetzt Anstrengungen notwendig, um die Bevölkerung rechtzeitig zu informieren und Einsätze zu koordinieren.
Erfahren Sie mehr über die aktuellen Entwicklungen und Wasserstandsmeldungen auf inFranken, Landesamt für Umwelt und Statista.