Im Geschäftsjahr 2024/25 zeigt Hornbach, eines der führenden Baumarktunternehmen in Deutschland, trotz einer spürbaren Kaufzurückhaltung der Kunden ein bemerkenswert gutes Geschäftsergebnis. Laut ZVW wuchs der bereinigte operative Gewinn (Ebit) um 6 Prozent auf 270 Millionen Euro. Der Gesamtumsatz belief sich auf 6,2 Milliarden Euro und lag somit leicht über dem Vorjahreswert. Diese Ergebnisse stehen im Kontext einer gewissen Kaufzurückhaltung, die viele Unternehmen aktuell betrifft.
Die Entwicklungen im Baumarktsektor sind nicht zu übersehen. Das Baumarktgeschäft selbst verzeichnete ein Umsatzplus von 1,2 Prozent. Dies ist bemerkenswert, vor allem angesichts der Herausforderungen in der Baustoff-Sparte, die Einbußen von über 6 Prozent verkraften musste. Die schwache Branchenkonjunktur in Deutschland hat hier ihren Einfluss hinterlassen. Das Management von Hornbach hat jedoch erfolgreich die Kosten im Griff gehalten und profitierte von sinkenden Rohstoffpreisen, was zur Stabilisierung der finanzielle Performance beiträgt.
Prognosen und Ausblick
Details zu den Ergebnissen des abgeschlossenen Geschäftsjahres sowie zu den Umsatz- und Ertragsprognosen für 2025/26 werden am 21. Mai veröffentlicht. Die strategische Planung wird für Hornbach entscheidend sein, um auch in einem unsicheren Marktumfeld erfolgreich zu agieren.
Die aktuelle wirtschaftliche Lage ist durch eine Vielzahl von Faktoren geprägt. Laut Bauindustrie lebt die Branche in turbulenten Zeiten. Nach einer starken Phase von 2006 bis 2021 liegt die Bauwirtschaft seit 2022 aufgrund des Angriffskriegs auf die Ukraine unter Druck. Eine Kombination aus steigenden Kosten, Preisanstiegen und höheren Zinsen ist eine Herausforderung, mit der die Unternehmen umgehen müssen.
Die strukturellen Veränderungen in der Branche sind nicht zu unterschätzen. In den Jahren 1991 bis 1995 erlebte die Bauwirtschaft einen wiedervereinigungsbedingten Bauboom, gefolgt von einer zehnjährigen Baurezession ab 1996. Das stark gestiegene Interesse an Wohnungsbau und maroder Infrastruktur lässt jedoch auf einen anhaltenden baulichen Bedarf hoffen. Angesichts dieser Rahmenbedingungen bleibt Hornbachs Position sehr bemerkenswert und könnte als Indikator für die Marktverhältnisse dienen.
