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Insolvenzschock: Maschinenbauer SK Hydroautomation in der Krise!

Die Automobilkrise in Deutschland hat nicht nur direkte Auswirkungen auf die Autohersteller, sondern zieht auch andere Branchen in ihren Strudel. So hat der Maschinenbau-Betrieb SK Hydroautomation aus Oberthulba am 1. März 2024 Insolvenz angemeldet. Dies wurde aufgrund von Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung notwendig, nachdem die Aufträge von Autozulieferern, die das Unternehmen beliefert, seit Monaten rückläufig sind. Geschäftsführer Roland Gebauer hatte bereits am 9. Januar 2024 den Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt, doch das Unternehmen bleibt vorerst operational und kann weiterhin Aufträge annehmen, was den laufenden Geschäftsbetrieb sichert. [InFranken] berichtet, dass trotz der schwierigen Lage 49 Mitarbeiter, darunter fünf Auszubildende, im Unternehmen beschäftigt sind, und dass diese Mitarbeitern trotz der Insolvenz loyal sind.

Die Automobilbranche zeigt sich derzeit von einer anhaltenden Krise geprägt. Laut [taz] sind in der deutschen Autoindustrie etwa 770.000 Menschen beschäftigt, was sie zur größten Industriebranche im Land nach Umsatz macht. Im Jahr 2023 entfielen 17 Prozent der deutschen Exporte auf Autos und Teile. Doch dieser Teil des Marktes ist in Bewegung: Volkswagen, BMW und Mercedes-Benz haben ihre Gewinnziele für das Jahr herabgesetzt und kämpfen mit einem Rückgang des Überschusses, wobei VW einen Rückgang um 14 Prozent verzeichnete.

Massive Stellenstreichungen und Überkapazitäten

Die Stellenstreichungen in der Branche sind ebenso alarmierend. Unternehmen wie Bosch und ZF haben bereits mehrere Tausend Stellen abgebaut, während ZF plant, bis Ende 2028 bis zu 14.000 Stellen in Deutschland zu streichen. Auch die Werke der großen Autobauer sind zurzeit nur zu etwas mehr als zwei Dritteln ausgelastet. Dies steht im krassen Gegensatz zu den Erwartungen in einer Branche, die vor wenigen Jahren als stabil und zukunftsorientiert galt.

Die Probleme sind vielfältig: Ein Rückgang des Absatzes, Rückrufe, Streiks und Personalabbau prägen das Bild. Zudem hat VW sechs Tarifverträge, darunter den Beschäftigungssicherungsvertrag, gekündigt, was ab Juli 2025 betriebsbedingte Kündigungen ermöglicht. Die Herausforderungen beim Umstieg auf E-Mobilität belasten die Hersteller ebenfalls, wobei Qualitätsmängel und unklare Strategien festzustellen sind. Deutschland hat sich bei der E-Mobilität als „Mitläufer“ etabliert und verzeichnet einen Mangel an kleineren, bezahlbaren Elektrofahrzeugen. Dies hat zur Folge, dass das Absatzwachstum schwach bleibt.

Die Reaktion der Branche

Angesichts dieser ernüchternden Situation ist das Vertrauen in die Branche angeschlagen. Führungspersönlichkeiten fordern ein Umdenken, um die Verkaufszahlen deutscher Autos zu steigern. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) sieht Chancen für deutsche Hersteller im globalen Wettbewerb, insbesondere in aufstrebenden Märkten wie China und Indien, die gegenläufig zu schrumpfenden Märkten in Europa und Nordamerika wachsen.

Die Insolvenz von SK Hydroautomation stellt somit nicht nur einen weiteren ernsten Rückschlag für die betroffene Mitarbeiter dar, sondern ist auch ein Zeichen für die weitreichenden Konsequenzen der aktuellen Krise in der Automobilindustrie. Die Verlagerung von Aufträgen und der allgemeine Rückgang in der Branche werfen viele Fragen zur Zukunft der deutschen Autoindustrie und der daran angeschlossenen Zulieferer auf. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Lage in den kommenden Monaten entwickeln wird und ob Unternehmen wie SK Hydroautomation, trotz ihrer Herausforderungen, eine Chance zur Sanierung und Erholung finden können. [ZDF] bietet einen umfassenden Überblick über die Entwicklungen in der Automobilbranche und ihrer Struktur.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Oberthulba, Deutschland
Beste Referenz
infranken.de
Weitere Infos
taz.de

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