
Am 13. April 2025 kündigte Israel eine drastische Ausweitung seiner militärischen Operationen im Gazastreifen an. Verteidigungsminister Israel Katz erklärte, dass die israelischen Streitkräfte die Kontrolle über das zwischen Rafah und Chan Junis liegende Gebiet übernommen haben. Zudem wurde ein neuer Korridor, die Morag-Achse, besetzt, wodurch das Gebiet in drei Teile geteilt wurde. Katz rief die Bevölkerung auf, sich von der Hamas zu trennen, und stellte klar, dass Israel weitere Maßnahmen ergreifen wird, falls die Geiseln nicht freigelassen werden.
Diese gewaltsame Auseinandersetzung ist das Resultat des Großangriffs der Hamas am 7. Oktober 2023, bei dem über 1.200 Menschen in Israel getötet wurden. Seither hat sich die Situation im Gazastreifen dramatisch verschlechtert. Laut einer nicht unabhängigen Schätzung der Gesundheitsbehörde wurden etwa 51.000 Menschen im Gazastreifen getötet. Die humanitäre Lage ist alarmierend: Hunderttausende Palästinenser sind auf der Flucht, und viele Regionen sind unbewohnbar.
Fox-Publikum und internationale Reaktionen
Die militärischen Aktionen Israels wurden von der deutschen Zeitung Welt als Teil des Anti-Terror-Kampfs bezeichnet, der die Zerschlagung der militärischen Kapazitäten der Hamas zum Ziel hat. Diese wird im Kontext eines historischen Traumas wahrgenommen; die israelische Bevölkerung sieht die Gräueltaten der Hamas als Pogrom, welches kollektive Erinnerungen an die Judenverfolgung während des Holocausts wachruft. Dies treibt die israelische Regierung an, entschlossen gegen die Hamas vorzugehen, um die noch verbliebenen Geiseln zu befreien.
Doch auch die Reaktionen aus dem Ausland sind vielschichtig. Eine hochrangigeDelegation der Hamas reiste nach Kairo, um neue Waffenruhe-Verhandlungen zu führen. Am Samstag wurden zudem drei Raketen aus dem Süden des Gazastreifens abgefangen, was die angespannte Lage weiter verschärft. Diese Entwicklungen machen deutlich, dass der Konflikt nicht nur konventionellen Charakter hat, sondern auch geopolitische Dimensionen umfasst, da Israel zur Zeit in einem ständigen Konflikt mit dem Iran und der Hisbollah steht.
Die humanitäre Krise und ihre Wurzeln
Der Gazakrieg hat die humanitäre Lage im Gazastreifen auf ein neues Tief gebracht. Über 1,7 Millionen Menschen sind Binnenflüchtlinge, und täglich verschlechtert sich die Infrastruktur des Gebiets. Der Gazakrieg hat auch den bereits bestehenden Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon neu entfacht, der durch verstärkten Raketenbeschuss auf Israel gekennzeichnet ist. Beide Seiten müssen sich den Konsequenzen dieser neuen Eskalationsstufe stellen.
Der Nahostkonflikt hat eine lange und komplexe Geschichte, die bis in das 19. Jahrhundert zurückreicht. Antisemitismus führte zur Entstehung des politischen Zionismus, und die territorialen und ethno-nationalen Ansprüche auf dasselbe Gebiet gelten als die Hauptursachen für den anhaltenden Konflikt. Die Bemühungen um Frieden, wie sie im Oslo-Prozess begonnen wurden, gelten mittlerweile als gescheitert. Ernsthafte Friedensverhandlungen, die für eine mögliche Lösung des Konflikts entscheidend sein könnten, haben seit 2014 nicht mehr stattgefunden.
Die Lage im Westjordanland hat sich ebenfalls seit dem 7. Oktober 2023 dramatisch verschärft, wo bis Mai 2024 über 500 Menschen durch die kontinuierlichen Auseinandersetzungen ums Leben kamen. In Anbetracht dieser umstrittenen Sachlage bleibt es abzuwarten, ob und wie die internationalen Bemühungen um eine Eskalationsvermeidung und eine humanitäre Verbesserung von Erfolg gekrönt sein werden.
Der Konflikt um Gaza und die umfassenden militärischen Operationen Israels sind somit nicht nur ein aktuelles politisches Thema, sondern auch der Ausdruck eines tief verwurzelten, historischen Problems, das noch lange nicht gelöst ist. Die Komplexität der situativen Zusammenhänge erfordert ein sensibles und differenziertes Vorgehen auf internationaler Ebene.