
Am 13. April 2025 hat der Konflikt im Gazastreifen eine neue dramatische Eskalation erreicht. Die israelische Armee führte Luftangriffe durch, die ein Krankenhaus in Gaza-Stadt trafen. Laut den Angaben palästinensischer Quellen wurde das Al-Ahli-Krankenhaus teilweise zerstört, wobei zwei Raketen Teile des Gebäudes beschädigten. Krankenhausmitarbeiter berichten von erheblichen Schäden an der Operationsabteilung sowie an der Sauerstofferzeugungsstation für Intensivstationen. Bisher gibt es keine Informationen zu möglichen Opfern des Angriffs. Die israelischen Streitkräfte haben den Vorfall angekündigt und untersuchen ihn derzeit. Ein Sprecher der Armee erklärte, dass dem Krankenhaus zuvor eine Warnung zur Evakuierung ausgesprochen wurde.
Die Lage verschärft sich weiter, da die israelische Regierung plant, den Einsatz im Gazastreifen auszuweiten. Israel hat jüngst die Einnahme des Morag-Korridors zwischen Rafah und Chan Yunis bekanntgegeben, wodurch die Städte vollständig vom Militär umzingelt sind. Dies führt zu einer faktischen Dreiteilung des Gazastreifens, wodurch Hunderttausende Palästinenser in ein immer kleineres Gebiet gedrängt werden. Zugang zu Wasser, Nahrung und Unterkünften ist stark eingeschränkt, was die humanitäre Krise zusätzlich verschärft. UN-Sprecherinnen äußerten sich besorgt über eine mögliche Vertreibung der Zivilbevölkerung, die als Verstoß gegen die Genfer Konventionen gilt, während Schätzungen des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA besagen, dass rund 400.000 Menschen innerhalb des Gazastreifens vertrieben wurden.
Humanitäre Krise im Gazastreifen
Die humanitäre Lage im Gazastreifen ist auf einem kritischen Niveau. Laut einem Bericht von Ärzte ohne Grenzen (MSF) hat die Zerstörung des Gesundheitssystems in den letzten 14 Monaten verheerende Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung gehabt. Über 45.000 Menschen wurden seit Beginn der militärischen Auseinandersetzungen getötet, darunter auch acht Mitarbeiter der Organisation. Weniger als die Hälfte der 36 Spitäler im Gazastreifen sind derzeit funktionsfähig, während die Menschen dort unter chronischen Krankheiten und Kriegsverletzungen leiden.
MSF hat dokumentiert, dass die Zwangsvertreibung der Bevölkerung zu unhygienischen Lebensbedingungen führte, welche Ausbrüche von Krankheiten begünstigen. Viele Kinder verpassen lebenswichtige Impfungen, was sie anfälliger für epidemische Erkrankungen macht. Zudem hat Israel medizinische Evakuierungen stark eingeschränkt, wobei lediglich 1,6% der benötigten Evakuierungen genehmigt wurden. Humanitäre Hilfe wird stark eingeschränkt, und MSF fordert international ein Umdenken bezüglich der Unterstützung für Israel, um die humanitäre Hilfe zu ermöglichen.
Zukunftsaussichten und internationale Reaktionen
Die internationale Gemeinschaft steht vor der Herausforderung, angemessen auf die sich zuspitzende Situation zu reagieren. Während einige Staaten Israel unterstützen, fordert MSF einen sofortigen und sicheren Zugang zum nördlichen Gazastreifen für Hilfsorganisationen. Die langfristigen Auswirkungen der Zerstörung und der Zusammenbruch der Gesundheitsversorgung im Gazastreifen werden als beispiellos eingeschätzt, und die Möglichkeit einer dauerhaften Vertreibung der Zivilbevölkerung sorgt für zusätzliche Sorgen unter den UN und anderen internationalen Akteuren. Die fortgesetzten militärischen Angriffe und die dramatische humanitäre Krise rufen dringenden Handlungsbedarf hervor.