
Israels Armee hat die Angriffe auf die Hamas im Gazastreifen mit voller Intensität wieder aufgenommen. Diese militärischen Aktionen erfolgen rund zwei Monate nach dem Beginn einer Waffenruhe, die im Januar für sechs Wochen vereinbart worden war. Trotz der Hoffnung auf eine Verlängerung konnten sich Israel und die Hamas bisher nicht einigen. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte zuvor mit einer Wiederaufnahme der militärischen Operationen gedroht, falls die Hamas keine weiteren israelischen Geiseln freilässt.
Die letzte Feuerpause war das Resultat monatelanger Verhandlungen, bei denen die USA, Ägypten und Katar maßgeblich beteiligt waren. Während dieser Waffenruhe, die als Erleichterung für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen gedacht war, kam es dennoch zu tödlichen Angriffen. Berichten zufolge sind in dieser Zeit über 46.700 Menschen im Gazastreifen getötet worden, und 94 Geiseln befinden sich noch in der Obhut der Hamas, von denen laut israelischer Armee 34 bereits gestorben sind.
Hoffnungen der Zivilbevölkerung
Die zivile Bevölkerung in Gaza hatte auf eine Linderung ihrer Not gehofft. Die Vereinbarung zur Feuerpause wurde von Katars Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman Al Thani in Doha bekanntgegeben. Die ersten Stunden nach Inkrafttreten der Feuerpause waren geprägt von einer Erleichterung, jedoch bleiben die Menschen unter den Folgen des Krieges leiden. Viele kehren in ihre zerstörten Wohngebiete zurück, während die Lage weiterhin angespannt bleibt.
Die Verhandlungen um einen dauerhaften Frieden stehen auf der Kippe. Netanjahu stellt der Hamas ein Ultimatum zur Freilassung der Geiseln. Die Hamas hingegen sieht diese Geiseln als wichtiges Druckmittel. Bereits im Oktober 2023 überfiel die Hamas Israel und nahm mehr als 250 Geiseln, was eine Welle von israelischen Bombardements im Gazastreifen zur Folge hatte.
Permanente Spannungen im Konflikt
Die Ungewissheit über die Richtigkeit der getroffenen Vereinbarungen bleibt bestehen. US-Präsident Donald Trump hat erneut die Geschwindigkeit der Geiselfreilassungen gefordert und droht mit Konsequenzen für die Nachbarstaaten Jordanien und Ägypten, falls diese sich nicht stärker einbringen. Die Hamas wies die Forderungen zurück und betonte, dass eine dauerhafte Waffenruhe der einzige Weg zur Geiselfreilassung sei.
Deutschland und die UN warnen vor einem möglichen Ende der Waffenruhe. Außenministerin Annalena Baerbock hat beide Parteien zur Einhaltung des Abkommens aufgerufen. Inmitten dieser geopolitischen Unruhen wird auch der Einfluss der USA im Nahen Osten zunehmend als fragil betrachtet, was die Dynamik regionaler Beziehungen beeinflussen könnte.
In dieser komplexen Situation bleibt die Frage, ob eine endgültige Lösung des Konflikts möglich ist oder ob die Angriffe und die darauf folgende Zivilbevölkerung weiterhin unter den Konflikten zwischen Israel und der Hamas leiden müssen.