
Die Junge Union im Rems-Murr-Kreis hat sich jüngst intensiv mit den Ursachen für den Aufstieg der AfD auseinandergesetzt. Ein zentrales Thema in den Diskussionen war die Wahlbeteiligung, insbesondere die Mobilisierung junger Wähler durch die linke und die AfD. Tom-Lukas Lambrecht und Fabian Zahlenecker von der Jungen Union thematisierten ebenfalls die gescheiterte Wahlrechtsreform der Ampelregierung sowie die Möglichkeit einer Einigung zwischen CDU und SPD zur Bildung einer stabilen Regierungskoalition. Diese Überlegungen finden in der aktuellen politischen Lage in Deutschland ein starkes Echo.
Wie die Wahlen zeigen, ist eine Polarisierung zwischen den Generationen zu beobachten. Bei der Bundestagswahl 2025 erzielte die CDU/CSU 28,52 Prozent der Stimmen und stellte damit die stärkste Kraft. Die AfD folgte auf dem zweiten Platz. Besonders bemerkenswert ist der Wahlerfolg der Linken, die mit 8,77 Prozent die Fünf-Prozent-Hürde überwand, während sie besonders bei den Wählern im Alter von 18 bis 24 Jahren mit 26 Prozent als stärkste Kraft auftrat. Anders als viele vielleicht denken, haben die Wählerinnen und Wähler der Linken deutlich gemacht, dass sie deren klare Positionierung gegen die AfD schätzen. Dies wird auch an der Popularität der Spitzenkandidatin Heidi Reichinnek deutlich, die durch Social Media, vor allem TikTok, junge Wähler anspricht.ZDF berichtet.
Der Einfluss junger Wähler
Viele junge Wähler haben auch konkrete Zukunftsängste, was sie veranlasst, nicht bei Parteien der politischen Mitte nach Antworten zu suchen. Studien zeigen, dass die politischen Haltungen dieser Altersgruppe oft unstet sind. Das Interesse an Politik ist im Vergleich zu älteren Wählern geringer. Dennoch gibt es auch gut informierte junge Wähler. Melinda Zanko, 23, ist überzeugt, dass jüngere Menschen durch Social Media besser informiert sind, während Angelina Okeke, 19, sich vor allem für die sozialen Themen der Linken interessiert. Dies zeigt, dass das soziale Umfeld entscheidend für die politische Prägung junger Wähler istTagesschau.
Die AfD konnte in der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen beeindruckende 21 Prozent der Stimmen gewinnen, was zeigt, dass viele junge Wähler sich vor allem zu Oppositionsparteien hingezogen fühlen. In Kontrast dazu erzielten die SPD und die CDU/CSU mit 11 und 13 Prozent nur geringe Zustimmungsraten in dieser entscheidenden Altersgruppe. Politikwissenschaftler wie Jasmin Riedl weisen darauf hin, dass die wirtschaftlichen Sorgen junger Wähler eine große Rolle spielen und auch die AfD von ihrer erfolgreichen Social-Media-Kampagne profitiert, die populistische Inhalte verstärktZVW berichtet.
Der Einfluss von Geschlechterunterschieden auf das Wählerverhalten ist ebenfalls nicht zu unterschätzen. Junge Frauen zeigen eine Präferenz für die Linke, während viele junge Männer sich für die AfD entscheiden. Diese Dynamiken in der Wählerschaft verdeutlichen die Herausforderung, vor der etablierte Parteien stehen. Die Wahlergebnisse zeigen deutlich: Um die Stimmen junger Menschen zu gewinnen und langfristig zukunftsfähig zu bleiben, müssen sich die politischen Akteure verstärkt mit ihren Ängsten und Wünschen auseinandersetzen.