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Kampf ums Überleben: Gastronomie in Landau vor dem Aus!

In der Gastronomie wird die Krise immer spürbarer. Das zeigt sich auch am Beispiel der Weinstube Blum in Landau. Seit Jahren ist das Lokal ein beliebter Anlaufpunkt für Gäste, doch nun sehen sich die Betreiber, Hans Alexander und Lucicleide Dasilva, gezwungen, Insolvenz anzumelden. Trotz einer hohen Nachfrage und voller Tische reichten die Einnahmen nicht aus, um die gestiegenen Kosten zu decken. Der Insolvenzantrag wurde beim Amtsgericht Landau eingereicht. Alexander betont, dass viele nicht über die kritische Lage in der Branche informiert sind und die Situation in vielen Restaurants ähnlich angespannt ist.

Die Gastronomie steht in Deutschland unter Druck. Laut Tagesschau hat jedes zehnte Gastronomieunternehmen im Jahr 2023 aufgegeben. Insgesamt haben seit 2020 etwa 48.000 Betriebe geschlossen und 6.100 Insolvenzen angemeldet. Die Schließungen in 2023 überstiegen mit 14.000 die Zahlen der drei Jahre zuvor, doch seien sie immer noch unter dem Niveau vor der Corona-Pandemie.

Ein besorgniserregender Trend

Die Zahlen zeigen, dass die Gastronomie unter den Folgen der Pandemie, der Inflation und gestiegener Kosten leidet. So sank der preisbereinigte Umsatz von Gastronomiebetrieben im Jahr 2023 um knapp 13 Prozent im Vergleich zu 2019. Besondere Beachtung verdient die Anhebung der Umsatzsteuer für Speisen auf 19 Prozent, die 2024 in Kraft trat und die Situation weiter verschärfen könnte. Die Bundesregierung plant, durch diese Maßnahme zusätzliche Einnahmen von 3,4 Milliarden Euro zu generieren.

Die Hauptgeschäftsführerin des DEHOGA, Ingrid Hartges, beschreibt die Lage als „bitter“. Es gibt nicht nur höhere Kosten, sondern auch einen signifikanten Personalmangel, der die Branche zusätzlich belastet. Die Zahl der Insolvenzen stieg 2023 um 27 Prozent über dem gesamtwirtschaftlichen Durchschnitt, wobei besonders Caterer und Verpflegungsdienstleister betroffen sind – hier wurde ein Anstieg von 67 Prozent verzeichnet.

Kleinstunternehmen besonders betroffen

Die Insolvenzen betreffen vor allem Kleinstunternehmen mit bis zu zehn Mitarbeitern. Laut Creditreform machen diese 88 Prozent aller insolventen Betriebe aus. Zudem gehen 49 Prozent der Insolvenzen auf jungen Unternehmen zurück, die maximal fünf Jahre alt sind. Bei diesen jungen Gastronomieunternehmen gab es im Jahr 2023 einen Anstieg der Insolvenzen um 30 Prozent.

Experten prognostizieren für 2024 eine weitere Verschärfung der Lage. Es wird erwartet, dass die Zahl der Insolvenzfälle möglicherweise das Vor-Corona-Niveau überschreitet. Ein besorgniserregender Trend könnte sich zeigen, wenn die Anfälligkeit zur Insolvenz in verschiedenen Regionen betrachtet wird. In Schleswig-Holstein stieg die Zahl der Insolvenzen um 65 Prozent, in Sachsen um 53 Prozent und in Baden-Württemberg um 45 Prozent. In anderen Bundesländern wie Sachsen-Anhalt und Niedersachsen gab es hingegen kaum Veränderungen.

Die Situation der Weinstube Blum ist somit ein Spiegelbild einer Branche, die trotz zahlreicher Herausforderungen versucht, sich zu behaupten, jedoch oft auf der Strecke bleibt. Die Gastronomie in Deutschland wird sich dringend neu orientieren müssen, um den fortwährenden Krisen zu trotzen und nachhaltig zu überleben.

Statistische Auswertung

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Landau, Deutschland
Beste Referenz
rheinpfalz.de
Weitere Infos
tagesschau.de

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