
Die katastrophale Lage in Myanmar nach dem verheerenden Erdbeben, das am Freitag mit einer Magnitude von 7,7 die Region erschütterte, hat weltweit für Bestürzung gesorgt. Mehr als 2.000 Menschen sind laut der Militärregierung bereits ums Leben gekommen, und die Zahl der Verletzten beläuft sich auf über 3.900. Weitere 270 Personen gelten als vermisst, wobei Experten die tatsächliche Opferzahl auf bis zu 10.000 schätzen. Die Zahl der meldenden Opferszenarien erhöht sich stündlich, während die Infrastruktur und Kommunikationswege stark beschädigt sind. Schulen und Krankenhäuser in den betroffenen Gebieten haben ebenfalls erheblichen Schaden erlitten, und der Mangel an Lebensmitteln sowie medizinischer Versorgung verschärft die humanitäre Krise dramatisch. Die WHO hat bereits die höchste Notfallstufe ausgerufen und benötigt 8 Millionen Dollar für dringend benötigte Hilfe. Tagesspiegel berichtet, dass die humanitäre Lage in Myanmar und den angrenzenden Gebieten prekär bleibt.
Da die Militärjunta seit ihrem Putsch im Jahr 2021 mit brutaler Härte regiert, bestehen große Bedenken, dass die eingehenden Hilfsgelder nicht für die dringend notwendigen humanitären Maßnahmen verwendet werden. Mehrere Länder haben bereits Unterstützung zugesagt, darunter China, Großbritannien, Indien, Russland und die Vereinten Nationen. AP News hebt hervor, dass China 100 Millionen Yuan (etwa 13,8 Millionen Dollar) an humanitärer Hilfe versprochen hat und zusätzlich Fahrzeuge mit Hilfsgütern an die betroffenen Regionen schicken wird.
Herausforderungen beim Zugang zur Hilfe
Die Lage vor Ort ist besonders in Städten wie Sagaing alarmierend. Dort sind die Leichensäcke ausgegangen und der Geruch verwesender Körper erfüllt die Luft. Hilfsorganisationen warnen vor der Notwendigkeit eines uneingeschränkten Zugangs zu humanitärer Hilfe. Tagesspiegel zitiert Human Rights Watch, die eine Aufhebung sämtlicher Einschränkungen fordert, um die lebensrettende Hilfe zu beschleunigen.
Angesichts der katastrophalen Umstände hat die Militärregierung in Myanmar eine einwöchige Staatstrauer ausgerufen. Es ist unklar, wie tatsächlich auf die Hilfe reagiert wird, insbesondere da weiterhin Luftangriffe gegen Widerstandsgruppen durchgeführt werden. Die Infrastruktur ist durch das Erdbeben stark beeinträchtigt, und die beschädigten Brücken schränken den Zugang zu Hilfsmaßnahmen erheblich ein.
Situation in Thailand
Das Erdbeben hatte auch Auswirkungen in Thailand, wo ein eingestürzter Hochhaus-Rohbau in Bangkok zusätzliche 10 Todesopfer forderte. Rettungsteams suchen weiterhin nach Vermissten, die Zahl der noch vermissten Personen liegt über 70. Die Suche wird durch die weiterhin instabile Lage erschwert. AP News berichtete von zahlreichen internationalen Hilfsangeboten, die in die Region gesendet werden.
Für Millionen Betroffene in Myanmar bleibt die Zukunft ungewiss, da sie mit einer humanitären Krise konfrontiert sind, die durch die politischen und sozialen Bedingungen in dem Land zusätzlich verschärft wird. Erste Hilfslieferungen erreichen die Region, doch die gemeldeten Hilfsbedarfe sind enorm.