
Am 13. April 2025 sind die Spannungen in der Region weiterhin hoch, nachdem die Hamas am 7. Oktober 2023 einen groß angelegten Terrorangriff auf Israel verübt hat. Dabei wurden über 1.200 Menschen getötet, darunter 695 Zivilisten. Dieser Angriff gilt als der größte Massenmord an Juden seit dem Holocaust und wurde als „Simchat-Tora-Krieg“ bezeichnet, da er auf den jüdischen Feiertag Simchat Tora fiel. Die Hamas und der Palästinensische Islamische Dschihad koordinierten diesen Angriff, der sich gegen Kibbuzim und ein Musikfestival im Süden Israels richtete. Die Angreifer überwanden die Sperranlage um den Gazastreifen, überwältigten Militärposten und verübten Massaker in 21 Kibbuzim, darunter Reʿim, Be’eri, Kfar Aza und Nir Oz, und entführten etwa 250 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen.
Die israelische Regierung reagierte mit der Mobilisierung von 300.000 Reservisten und erklärte den Kriegszustand. Kurz darauf begann am 28. Oktober 2023 die IDF mit einer Bodenoffensive unter dem Namen „Eiserne Schwerter“ gegen die Hamas, um die militärischen Kapazitäten der Organisation zu zerstören und die Geiseln zu befreien. Seitdem kam es zu heftigen Kämpfen in der Region, wobei einige Berichte auf verheerende Verluste auf beiden Seiten hinweisen.
Verhandlungen und humanitäre Krise
Aktuell finden zwischen Hamas und Israel Verhandlungen über die Fortsetzung eines Waffenstillstandes statt. Die Lage im Gazastreifen hat sich dramatisch verschlechtert. Laut Gesundheitsbehörden sind bei der israelischen Offensive mehr als 50.000 Palästinenser ums Leben gekommen. Bis Ende Mai 2024 wurden auf palästinensischer Seite rund 36.000 Tote und über 80.000 Verwundete registriert, wobei viele Zivilisten betroffen sind.
Die humanitäre Lage hat sich zudem so verschlechtert, dass große Teile des Gazastreifens unbewohnbar geworden sind. Rund 1,7 Millionen Menschen wurden zu Binnenflüchtlingen, viele von ihnen mehrmals aufgrund der fortwährenden Bombardierungen. Die internationale Gemeinschaft hat auf diese Krise unterschiedlich reagiert, während einige Länder Israel unterstützen, verurteilen andere die Angriffe der Hamas.
Geiseln und weiterhin anhaltende Gewalt
Aktuell befinden sich rund 59 israelische Geiseln noch in der Gewalt der Hamas, wobei die Hälfte bereits gestorben sein soll. Medienberichte deuten darauf hin, dass möglicherweise nicht alle Geiseln noch leben. Die IDF gab an, dass trotz starker Verluste bei der Hamas und der Tötung von rund 14.000 Kämpfern weiterhin Angriffe auf israelische Soldaten stattfinden.
Zusätzlich hat die Gewalt im Westjordanland seit dem 7. Oktober zugenommen, mit über 500 Toten bis Mai 2024. Die vorangegangene Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und mehrere arabischen Staaten hat die Hamas als Bedrohung empfunden, was zu weiteren Spannungen führte. Der Konflikt hat tiefgreifende historische Wurzeln und wird zunehmend als parteiische Auseinandersetzung um territoriale und ethno-nationale Identität wahrgenommen, die in der regionalen Politik verankert ist.