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Krise im Maschinenbau: Jedes vierte Unternehmen plant Stellenabbau!

Die anhaltende Konjunkturflaute im deutschen Maschinenbau trifft Unternehmen unterschiedlich stark. Laut einer aktuellen Umfrage des VDMA unter 1.021 Mitgliedsunternehmen planen 25 Prozent der Befragten, in den nächsten sechs Monaten Personal abzubauen. Diese Entwicklung ist besorgniserregend, insbesondere weil 34 Prozent der Unternehmen ihre eigene Auftragssituation als „großes“ oder „sehr großes“ Risiko einstufen.

Ralph Wiechers, Chefvolkswirt des VDMA, hebt hervor, dass die Mehrheit der Maschinen- und Anlagenbauer ihre derzeitige Lage als „schlecht“ oder „sehr schlecht“ bewertet. Lediglich 22 Prozent der Unternehmen stufen die Lage als „gut“ oder „sehr gut“ ein. Diese negativen Einschätzungen sind Ausdruck einer tiefen Unsicherheit, die sich durch die schwache Nachfrage in wichtigen Märkten wie China und den USA verstärkt.

Die Auswirkungen auf die Branche

Die beiden größten Akteure der Maschinenbauindustrie, die über eine Million Menschen in Deutschland beschäftigt, sehen sich einem weiteren Produktionsrückgang gegenüber. Für das Jahr 2025 wird ein Rückgang der Jahresproduktion um zwei Prozent in der preisbereinigten Produktion erwartet. Diese Abwärtsentwicklung wird durch wachsende Handelskonflikte und den damit verbundenen wirtschaftlichen Unwägbarkeiten noch verschärft. Der VDMA fordert daher eine Stärkung des Standorts Deutschland durch politische Anreize für Investitionen und eine Senkung von Kosten.

Darüber hinaus planen einige große Unternehmen wie der Sensorspezialist Balluff und Adidas signifikante Stellenabbauten. Balluff will rund 400 Mitarbeiter entlassen, davon 275 am Stammsitz in Neuhausen, während Adidas die Reduzierung von bis zu 500 Stellen am Standort Herzogenaurach angekündigt hat.

Strukturen der Maschinenbauindustrie

Die Maschinenbauindustrie in Deutschland umfasst zahlreiche Fachbereiche, darunter Agrartechnik, Baumaschinen, Fördertechnik, sowie Mess- und Prüftechnik. Viele dieser Sektoren sind vom Umsatz her beständig und haben sich als robust erwiesen. So erzielten beispielsweise Werkzeugmaschinen im Jahr 2018 einen Umsatz von rund 23 Milliarden Euro, während Antriebstechnik und Fördertechnik etwa 20 Milliarden bzw. 18 Milliarden Euro umsetzten. Die Automatisierung und Digitalisierung sind dabei die entscheidenden Trends, die die Branche prägen.

Im Bereich der Fördertechnik ist die Kion Group AG als größter europäischer und zweitgrößter weltweiter Hersteller von Flurförderzeugen tätig. Siemens, ein weiterer bedeutender Akteur, bietet Produkte in verschiedenen Bereichen an, einschließlich Intralogistik und Flughäfen. Diese Strukturen zeigen die Vielseitigkeit und den wirtschaftlichen Wert des Maschinenbaus in Deutschland.

Insgesamt ist die aktuelle Lage der Maschinenbauindustrie durch Unsicherheiten und Herausforderungen geprägt. Eine politische Reaktion auf die Forderungen des VDMA könnte entscheidend sein, um die Branche und die damit verbundenen Arbeitsplätze zu sichern. Die Schlüsselfaktoren wie die Verbesserung der Auftragslage und eine expansive Wirtschaftspolitik sind daher wichtiger denn je, um dem drohenden Stellenabbau entgegenzuwirken.

Statistische Auswertung

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Herzogenaurach, Deutschland
Beste Referenz
merkur.de
Weitere Infos
augsburger-allgemeine.de

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