Am 26. März 2025 nimmt der deutsche Arbeitsmarkt eine besorgniserregende Wende. Zwei Tage vor der Veröffentlichung der Arbeitslosenzahlen für den Monat März zeigen erste Indikatoren klare negative Tendenzen. Wie KSTA berichtet, ist das Arbeitsmarktbarometer des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zum siebten Mal in Folge gesunken. Diese wöchentlichen Auswertungen liefern Prognosen zur zukünftigen Entwicklung des Arbeitsmarktes, basierend auf den Einschätzungen aller deutschen Arbeitsagenturen für die kommenden drei Monate.
Der Wert des Arbeitsmarktbarometers liegt im März bei 98,2 Punkten, was unter die neutrale Marke von 100 fällt. Enzo Weber, der Leiter des Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“ beim IAB, äußert sich besorgt über die trüben Aussichten, trotz umfangreicher Investitionspakete, die in letzter Zeit angekündigt wurden. Zudem ist bemerkenswert, dass die Beschäftigungskomponente, die ursprünglich auf positive Entwicklungen hindeuten sollte, mit 99,9 Punkten ebenfalls unter der neutralen Marke liegt. Dies ist das erste Mal seit der Corona-Pandemie.
Negative Prognosen für die Beschäftigung
Die Arbeitsagenturen erwarten, dass die Beschäftigungsgewinne in zukünftig wichtigen Bereichen wie Pflege oder Erziehung nicht in der Lage sein werden, die Arbeitsverluste in der Industrie auszugleichen. Diese besorgniserregende Entwicklung steht im Kontrast zu den positiven Signalen des European Labour Market Barometer, das sich bei 99,6 Punkten stabilisiert hat. Jedoch zeigt die Komponente zur Vorhersage der Arbeitslosigkeit in Deutschland einen Rückgang um 0,4 Punkte auf nun 96,5 Punkte, was deutlich im negativen Bereich liegt, wie auch IAB feststellt.
Der Rückgang des IAB-Arbeitsmarktbarometers um 0,3 Punkte im Vergleich zum Vormonat weist auf einen klaren Abwärtstrend hin. Die Gesamtwerte der Barometer, die von einer Skala von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung) reichen, ergeben sich aus dem Mittelwert der beiden Komponenten: der Arbeitslosigkeit und der Beschäftigungsentwicklung. Der Bericht hebt hervor, dass die derzeitige Situation besonders besorgniserregend ist, da der Rückgang der Beschäftigungskomponente auf ein anhaltendes und zunehmendes Problem hinweist.
Vorausschau auf kommende Monate
Die anstehenden Veröffentlichungstermine für die Arbeitsmarktzahlen sind bereits angesetzt: 28. April 2025, 26. Mai 2025 und 26. Juni 2025. Ob sich die Trends stabilisieren oder weiter verschlechtern, bleibt abzuwarten. Während einige europäische Staaten eine uneinheitliche Entwicklung zeigen, bleibt die Situation in Deutschland angesichts der aktuellen negativen Signale vorerst besorgniserregend.
