
Das Landratsamt hat einen Krisengipfel einberufen, um ernsthafte Probleme in der Flüchtlingsunterkunft in Erbenhausen zu besprechen. Diese Maßnahme folgt auf eine Serie von Vorfällen, die insbesondere durch das Missachten der Hausordnung eines Bewohners verursacht wurden. Der betroffene Bewohner, der durch wiederholtes Rauchen im Gebäude einen Fehlalarm ausgelöst hatte, wurde mittlerweile in eine andere Gemeinschaftsunterkunft für problematische Asylbewerber verlegt. Gegen ihn laufen Bußgeldverfahren wegen seiner Regelverstöße.
Wie MDR berichtet, umfasst die behördliche Reaktion auf diese Vorfälle ein strikteres Vorgehen, das neben Aufklärung und Kontrollen auch Sanktionen beinhaltet. Beispielsweise drohen bei Regelverstößen Bußgelder. Regelmäßige Belehrungen werden in Zusammenarbeit mit Sozialarbeitern durchgeführt, und es sind Brandschutz- sowie Evakuierungsübungen geplant. Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, die Lage zu beruhigen.
Fehlalarme und deren Folgen
Die Feuerwehr war in den letzten Wochen mehrmals im Einsatz, wobei die meisten Alarmierungen durch Fehlalarme ausgelöst wurden. Bestätigt von der Freiwilligen Feuerwehr Borgentreich, gab es insgesamt vier fehlerhafte Alarmierungen am 19., 20., 22. und 23. Januar. In allen Fällen wurde der Alarm nachts mutwillig von unbekannter Hand ausgelöst, wie Udo Hillebrand, der stellvertretende Wehrführer, feststellt. Er spricht von Vorfällen, die zwar immer wieder vorkommen, aber zuletzt eher selten waren, wie auch Westfalen-Blatt ausführlich beschreibt.
Daniel Thomas, der Feuerwehr-Chef, äußert jedoch Bedenken, dass die Kameraden möglicherweise nicht immer ernsthaft auf Einsätze zur Flüchtlingsunterkunft reagieren könnten, was die Einsatzbereitschaft gefährdet. „Die Feuerwehr ist freiwillig und ich kann meine Kameraden nicht zwingen“, so Thomas. Er und der Bürgermeister hoffen auf eine schnelle Wirkung der neuen Maßnahmen des Landratsamtes.
Brandschutz als zentrale Herausforderung
Die Problematik der erhöhten Brandgefahr in Flüchtlingsunterkünften wird durch die Experten der Brandschutzgewerkschaften weiter untermauert. Eine Nutzung von Gebäuden, die ursprünglich nicht für diesen Zweck konzipiert waren, birgt Risiken. Die Improvisation, die oft aus der Not heraus entsteht, kann gefährliche Folgen haben, heißt es in einem Bericht auf DGWZ. Experten fordern daher die Installation einer Brandmeldeanlage sowie Rauchmelder in sämtlichen Beherbergungsräumen. Des Weiteren sollte in hallenartigen Unterkünften Notbeleuchtung vorhanden sein und es ist wichtig, dass faßadeweisenden Unterkünfte mit Brandschutztüren ausgestattet sind.
Die verantwortlichen Behörden sind sich der Herausforderungen bewusst und nehmen die Sicherheit in den Flüchtlingsunterkünften ernst. Wie Susanne Reich, die Vize-Landrätin, betont, sei sie zuversichtlich, dass sich die Situation mit den neuen Maßnahmen verbessern wird. Man sei immer gesprächsbereit, falls die Lösungen nicht die gewünschte Wirkung zeigen sollten. Trotz der Schwierigkeiten mit den Fehlalarmierungen gibt es keine größeren Probleme mit den Flüchtlingen selbst.