
Am 5. Januar 2025 berichteten mehrere Nachrichtenagenturen über die Übernahme der Stadt Masisi im Osten der Demokratischen Republik Kongo (DRC) durch M23-Rebellen. Die Kontrolle der Stadt, die etwa 80 Kilometer nördlich der Provinzhauptstadt Goma liegt, wurde von verschiedenen politischen Vertretern bestätigt. Der parlamentarische Abgeordnete Alexis Bahunga erklärte, dass die M23-Rebellen am Samstagnachmittag in das Stadtzentrum einmarschiert seien.
Der Abgeordnete Jean-Pierre Ayobangira Safari bestätigte, dass Masisi „vorerst“ in den Händen der M23 ist. Der Anführer der Congo River Alliance (AFC), Corneille Nangaa, berichtete, dass die Rebellen die Stadt ohne nennenswerten Widerstand einnahmen. Die Sicherheitslage in Masisi bleibt angesichts der neuen Kontrolle durch die Rebellen angespannt. Tausende Menschen sind aufgrund der Kämpfe vertrieben worden und suchen Zuflucht in den Nachbargebieten, einschließlich Goma, das bereits vier Millionen Binnenflüchtlinge beherbergt.
Kriegsursachen und humanitäre Krise
Die anhaltenden Konflikte in der Region haben zur Vertreibung von Hunderttausenden von Menschen geführt, was die ohnehin angespannte humanitäre Lage verschärft. Laut den Vereinten Nationen flohen im vergangenen Jahr nahezu eine Million Menschen aus ihren Häusern. Die DRC beschuldigt Ruanda, die M23 zu unterstützen, während Ruanda diese Vorwürfe zurückweist. Die Bemühungen zur Vermittlung zwischen der DRC und Ruanda, die von Angola geleitet werden, sind aufgrund von Meinungsverschiedenheiten im letzten Monat gescheitert.
Die M23, die seit über einem Jahrzehnt aktiv ist und hauptsächlich im ressourcenreichen Nord-Kivu tätig ist, verfolgt das Ziel, sich gegen hutu-geführte Kräfte aus Ruanda zu verteidigen. Masisi hat eine Bevölkerung von etwa 40.000 und ist die Verwaltungshauptstadt des gleichnamigen Territoriums, das für Landwirtschaft, Viehzucht und Mineralien bekannt ist. Die Kontrolle über die Stadt ist nicht nur aus militärischer Sicht wichtig, sondern könnte auch eine Bedrohung für die wichtigsten politischen und kommerziellen Zentren in der Region darstellen, wie Goma und Bukavu, darstellen.