
Ab dem 1. Mai 2025 wird es in Deutschland grundlegende Änderungen bei der Erstellung und Einreichung von Passbildern geben. Behörden werden in der Lage sein, nur noch digitale biometrische Lichtbilder anzunehmen. Laut derwesten.de bedeutet dies das endgültige Aus für gedruckte Passbilder. Übergangsregelungen erlauben allerdings noch bis zum 31. Juli 2024, dass in bestimmten Fällen Papierfotos akzeptiert werden. Dies geschieht in Anbetracht von Verzögerungen bei der technischen Ausstattung in einigen Bürgerämtern.
Die Betreiber von Fotostudios, wie Karin Siekaup vom „Fotostudio Brinkmann“ in Dortmund, müssen sich intensiv auf die neuen Regelungen vorbereiten. Photostudios dürfen weiterhin Passbilder anfertigen, müssen jedoch spezielle Zertifizierungen und Anforderungen erfüllen. Insbesondere wird es erforderlich sein, in geeignete Software sowie Authentifizierungsgeräte zu investieren.
Technologische Meilensteine und finanzielle Herausforderungen
Die neuen Verfahren erfordern unter anderem eine sichere Übertragung der digitalen Passbilder an die entsprechenden Behörden über verschlüsselte Verbindungen. Diese neuen Regelungen bringen jedoch auch wirtschaftliche Herausforderungen für Fotostudios mit sich. Teil der Umstellung sind laufende Gebühren für jeden Upload, was möglicherweise zu höheren Preisen für die Kunden führen könnte. Unklar bleibt derzeit, ob diese Kosten weitergegeben werden.
Für die Fotostudios ergeben sich spezifische Investitionen: Die Softwarelösungen könnten sich im mittleren dreistelligen Euro-Bereich bewegen, während Fototerminals Kosten zwischen 3.000 und 4.000 Euro verursachen können. Trotz dieser finanziellen Herausforderungen betont Siekaup die Wichtigkeit der Passbilder für das Überleben ihres Geschäftes und appelliert an die Öffentlichkeit, Fotostudios weiterhin für die Erstellung von Passbildern zu nutzen.
Kritik und neue berufliche Anforderungen
Ein kritischer Punkt der neuen Regelungen: In Zukunft dürfen auch die Behörden selbst Passbilder erstellen. Dies wird von vielen in der Branche als nachteilig für Fotografen angesehen. Die Maßnahme ist zwar darauf ausgelegt, Manipulationen und das so genannte Morphing – die Technik, mehrere Gesichtsbilder zu einem einzigen Bild zu verschmelzen – zu verhindern, sie könnte jedoch die Wettbewerbsbedingungen im Passbildsektor erheblich verschlechtern.
Um den neuen Anforderungen gerecht zu werden, müssen Berufsfotografen sich zudem bei der Arbeitsgemeinschaft E-Passfoto registrieren, was einen weiteren formalen Schritt in der Umsetzung dieser Regelungen darstellt. Die umfassenden Anpassungen honorieren die Notwendigkeit an digitale, sichere Bildübertragungen, setzen die Akteure aber auch unter finanziellen Druck.
Für weitere Informationen zu diesem Thema wird auf die Seite der Arbeitsgemeinschaft E-Passfoto verwiesen, die unter alfo-passbild.com zu finden ist.