
Im Stadtteil Findorff wird das Jahr 2024 sowohl von Herausforderungen als auch von positiven Entwicklungen geprägt. Wie Weser-Kurier berichtet, bleibt das Parken in dem dicht bebauten Gebiet ein zentraler politischer Streitpunkt. Insbesondere die Regelungen für das Bewohnerparken wurden im vergangenen Jahr eher weniger diskutiert. Überraschend verkündeten Verkehrsbehörde und Innenressort jedoch zum Jahresende, dass im ersten Quartal des neuen Jahres klare Regelungen eingeführt werden sollen. Diese Maßnahmen dienen der Sicherheit und sollen sicherstellen, dass Rettungsfahrzeuge ungehindert fahren können. Dazu sollen Halteverbote rund um Einmündungen eingerichtet und das Parken in besonders betroffenen Bereichen komplett verboten werden. Anwohner in 16 Wohnstraßen werden über die Details informiert.
Ein weiteres Problem ist die rücksichtslose Raserei auf den Durchgangsstraßen, die Anwohner bei einer Ausschusssitzung im Frühjahr 2024 zur Sprache brachten. Die Polizei hat Schwierigkeiten, dem Problem Herr zu werden, da die Geschwindigkeitsübertretungen oft nicht nachgewiesen werden können. Anwohner wurden ermutigt, ihre Beobachtungen mit klaren Angaben und Fotos zu dokumentieren und der Polizei zu melden.
Bauprojekte in Findorff
Von regem Interesse war die Diskussion im September über die mögliche Einrichtung einer Hundefreilauffläche am Blumenweg, die nach einer Begehung als ungeeignet abgelehnt wurde. Ein weiteres großes Projekt ist die Entwicklung eines neuen Quartiers auf dem Gestra-Gelände an der Münchener Straße. Der ursprünglich angekündigte Umzug des Unternehmens wurde aufgrund der gegenwärtigen wirtschaftlichen Lage vorerst auf Eis gelegt. Der Gestra-Vorstand betonte jedoch, dass die Pläne weiterhin verfolgt werden und der Kaufvertrag für das Grundstück bereits besiegelt ist. Findorff Aktuell ergänzt, dass das Bauprojekt „Findorffer Tor“ in einem klimakritischen Gebiet angesiedelt ist, und fordert eine Dachbegrünung zur Verbesserung der klimatischen Bedingungen in der Stadt.
Auf der Bezirkssportanlage ist eine neue Drei-Feld-Sporthalle geplant, die auch dem Schulsport der benachbarten Oberschule dienen soll. Der Baubeginn ist für 2027 geplant. Allerdings verzögert sich der dringend benötigte Erweiterungsbau der Oberschule, sodass mit einer Fertigstellung nicht vor den 2030er-Jahren gerechnet werden kann, was für die Findorffer Grundschulkinder bedeutet, dass die Vergabe von Schulplätzen vorerst limitiert bleibt.
Gute Nachrichten gibt es auch für die Schulerweiterung am Weidedamm, die von einer Halbtags- zu einer Ganztagsschule umgewandelt wird, wodurch die Kapazität erheblich gesteigert wird. Zudem ist ein Neubau für eine Kindertagesstätte geplant. Die Schließung der letzten Videothek in Bremen, der „Videoboxx“, sorgte in der Stadt für viele emotionale Reaktionen.
In der Findorffer Geschäftslandschaft gibt es ebenfalls positive Entwicklungen. Neue Geschäfte wie die Konditorei „Tortengold“ und das italienische Feinkostgeschäft „Casa Calma“ haben eröffnet. Gleichzeitig warten die Bürger jedoch weiterhin auf die neue Stadtteilfiliale der Sparkasse Bremen, deren Bau sich wegen behördlicher Genehmigungen verzögert hat. Im Frühjahr sollen neue Mieter für die ehemaligen Geschäftsräume an der Fürther Straße einziehen.
Das „Findorffer Winterdorf“ zieht im Winter zahlreiche Besucher an, und es gibt Bestrebungen, auch im kommenden Sommer ein „Findorffer Sommerdorf“ zu etablieren. Ein weiteres Highlight war das Dorfffest, das im August eine Rekordzahl von 17.000 Besuchern verzeichnete und stark zum Gemeinschaftsgefühl beitrug.