
Papst Franziskus, der am 14. Februar 2025 aufgrund einer schweren Lungenentzündung in die Gemelli-Klinik in Rom eingeliefert wurde, zeigt leichte Anzeichen der Besserung. Der Gesundheitszustand des 88-jährigen Papstes gilt als stabil, wie der Vatikan bestätigt hat. Er konnte sein Bett in der Klinik bereits zum Frühstück verlassen und zeigt Verbesserungen bei den Entzündungswerten. Dennoch benötigt er teilweise zusätzliche Sauerstoffversorgung, um selbstständig atmen zu können. Zudem musste eine Computertomografie den Beginn einer beidseitigen Lungenentzündung feststellen.
Die italienische Regierungschefin Giorgia Meloni, die den Papst im Krankenhaus besucht hat, berichtet, dass Franziskus „wach und ansprechbar“ war und seinen Humor nicht verloren hat. Aufgrund seiner gesundheitlichen Probleme wurden jedoch alle Termine des Papstes vorerst abgesagt. Dies ist die vierte Behandlung von Franziskus in der Gemelli-Klinik seit 2021, und sie verdeutlicht die schwierige gesundheitliche Lage, mit der er in den letzten Jahren konfrontiert war.
Der Gesundheitszustand und mögliche Szenarien
Historiker Jörg Ernesti, Professor für Kirchengeschichte, äußert sich zu den möglichen Szenarien, sollte sich der Gesundheitszustand von Papst Franziskus weiter verschlechtern. Die meisten Beobachter sind sich bewusst, dass Franziskus bereits seit längerem über einen Rücktritt nachdenkt. Er hatte bei seiner Wahl im Jahr 2013 erklärt, dass er im Falle einer schweren Erkrankung zurücktreten könnte. Ein solcher Schritt würde ihn zum zweiten Papst nach Benedikt XVI. machen, der freiwillig aus dem Amt schied.
Ernesti erläutert, dass es im Vatikan klare Regeln für den Fall gibt, dass der Papst aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr in der Lage ist, seine Aufgaben zu erfüllen. In einem solchen Fall müsste das Kardinalskollegium zusammenkommen, um eine Amtsunfähigkeit zu erklären. Franziskus ist in den vergangenen Monaten häufig im Rollstuhl erschienen, was der Öffentlichkeit die Schwere seiner gesundheitlichen Probleme vor Augen führt. Der Vatikan bereitet sich aktuell auf mögliche Szenarien für die Zeit nach Franziskus vor.
Regelungen im Falle des Todes
Im Fall des schlimmsten Szenarios, des Todes von Papst Franziskus, würden die wahlberechtigten Kardinäle gemäß den vatikanischen Regelungen innerhalb von neun Tagen einen neuen Papst wählen müssen. Diese neuntägige Trauerzeit wird als Novemdiale bezeichnet. Der Prozess der Nachfolge im Vatikan, bekannt als Sedisvakantismus, würde in Gang gesetzt werden. Die Wahl würde hinter verschlossenen Türen im Konklave stattfinden, für die eine Zweidrittelmehrheit erforderlich ist.
Die Geschichte zeigt, dass nach dem Tod eines Papstes wie Benedikt XVI. ein ausgeklügelter Prozess zur Beisetzung und Trauerfeier in Gang gesetzt wird. Der Leichnam eines verstorbenen Papstes muss innerhalb von vier bis sechs Tagen beigesetzt werden. Bereits jetzt planen die Kardinäle, die aus aller Welt anreisen, den Zeitplan für die Trauerzeremonie.
Die Tradition, dass Päpste in der Gemelli-Klinik behandelt werden, besteht seit der Amtszeit von Johannes Paul II. Aufgrund der aktuellen Gesundheitslage von Papst Franziskus bleibt die katholische Welt in Anspannung, und die Entwicklungen werden aufmerksam verfolgt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass trotz der leichten Besserung im Gesundheitszustand des Papstes die Entwicklungen ernst genommen werden müssen. Der Vatikan scheint bereit, sich auf alle Eventualitäten vorzubereiten und gleichzeitig die Hoffnung auf eine vollständige Genesung von Papst Franziskus aufrechtzuerhalten.
Für weitere Informationen zu Papst Franziskus‘ Gesundheitszustand, können die Artikel von Focus und Tagesschau konsultiert werden. Auch ein ausführlicher Kontext über die Nachfolge Regelungen im Vatikan illustriert Fr.de.