
Am 10. April 2025 sind die Verhandlungen zwischen Russland und den Vereinigten Staaten sowie dem Westen in Riad, Saudi-Arabien, in vollem Gange. Die Gespräche, an denen hochrangige Vertreter beider Länder teilnehmen, sollen einen Ausweg aus dem Ukraine-Konflikt finden. Kritiker sind jedoch skeptisch gegenüber der Ernsthaftigkeit der russischen Verhandlungsführung. Laut Tagesspiegel wird Wladimir Putin vielmehr als Meister des Zeitspiels beschrieben, der versucht, seine Verhandlungsposition zu stärken.
Putin nutzt diese Gespräche strategisch, um die Einigkeit des Westens zu untergraben und seine militärischen Ziele zu sichern. Ein zentrales Element der russischen Verhandlungsstrategie besteht darin, die Forderung nach der Wiederaufnahme russischer Banken in das europäische Zahlungssystem Swift zu stellen. Durch diese Forderungen hofft Moskau, Spannungen zwischen den USA und ihren europäischen Verbündeten zu schüren. Dies könnte laut Kreml-Propagandisten sogar zu einer Spaltung innerhalb der NATO führen.
Gesprächsinhalte und Teilnehmer
Zu den Teilnehmern des Treffens zählen unter anderem US-Außenminister Marco Rubio, Russlands Außenminister Sergej Lawrow, und US-Sicherheitsberater Mike Waltz. Die Gespräche sind die ersten ihrer Art auf Außenministerebene seit über drei Jahren, was die Dringlichkeit der Situation unterstreicht. Themen wie der Ukraine-Konflikt und ein mögliches Treffen zwischen Trump und Putin stehen auf der Agenda. Ein Ergebnis dieser ersten Gespräche war die Vereinbarung, Botschaften in den jeweiligen Ländern wieder zu besetzen, um engere bilaterale Beziehungen zu fördern. Dies wurde von der Tagesschau berichtet.
Russland betrachtet sich als verantwortungsvoller Akteur, der bereit ist, mit dem Westen in den Dialog zu treten. In den Gesprächen zeigt sich jedoch ein unnachgiebiger russischer Standpunkt: Der Abzug von Truppen aus besetzten Gebieten wird ausgeschlossen, und Moskau lehnt die NATO-Mitgliedschaft der Ukraine vehement ab. Die Ukraine hingegen strebt eine Rückgewinnung von besetzten Gebieten an und möchte weiterhin uneingeschränkten militärischen Zugang zu westlicher Unterstützung.
Politische Implikationen und Kriegsverlauf
Die Verhandlungen in Riad stärken Russlands Ansehen insbesondere im Globalen Süden, wo viele Staaten den Krieg weniger negativ bewerten als der Westen. Gleichzeitig gibt es in der russischen Bevölkerung ein wachsendes Bedürfnis nach Frieden, besonders in den Gebieten Kursk und Belgorod. Ein Waffenstillstand könnte dem Kreml die Zeit geben, seine Truppen zu reorganisieren und militärische Fortschritte zu sichern. Putin nutzt diese Gespräche auch, um sich innenpolitisch als Friedensstifter zu inszenieren und dem wachsenden Druck in der eigenen Bevölkerung entgegenzuwirken.
Die aktuellen Entwicklungen zeigen, dass es trotz kleinerer Fortschritte weiterhin massive Differenzen zwischen den Parteien gibt. Die USA unter Trump haben nun eine schnellere Beilegung des Konflikts im Blick, signalisieren jedoch auch, dass Zugeständnisse von der Ukraine erwartet werden, um Gebietsverluste zu vermeiden. Dies könnte die ohnehin komplexe Lage weiter verschärfen, da die ukrainische Führung eine Beteiligung und Einbeziehung in die Verhandlungen fordert, was bislang nicht gegeben ist.
Insgesamt spiegelt die Situation in Riad die tiefen Gräben und komplexen Dynamiken wider, die den Ukraine-Konflikt prägen. Die nächsten Schritte werden entscheidend sein für den weiteren Verlauf sowohl der Verhandlungen als auch des Krieges, der weiterhin zahlreiche zivile Opfer fordert und geopolitische Spannungen verschärft.