
Qatar hat in einer bedeutenden Initiative begonnen, Erdgas über Jordanien nach Syrien zu liefern. Damit soll dem akuten Strommangel im Land, der sich seit der Absetzung des ehemaligen Präsidenten Bashar al-Assad im Dezember zuspitzt, entgegengearbeitet werden. Laut Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur QNA wird Qatar täglich 400 Megawatt Strom liefern, was eine wichtige Unterstützung für die stark beschädigte Infrastruktur Syriens darstellt und den Bedarf an Energie in mehreren Städten decken soll.
Die Initiative ist Teil eines Abkommens, das in Zusammenarbeit mit Jordanien sowie dem Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) unterzeichnet wurde. Die Stromversorgung wird eine Vielzahl syrischer Städte erreichen, darunter Damaskus, Homs und Aleppo. Fahad Hamad Hassan Al-Sulaiti, Leiter des Qatar Fund for Development, betonte, dass dies ein entscheidender Schritt sei, um die Bedürfnisse der syrischen Bevölkerung zu decken.
Hintergrund zur Energiekrise in Syrien
Die interimistischen syrischen Behörden stehen vor enormen Schwierigkeiten, die Stromversorgung für die Zivilbevölkerung aufrechtzuerhalten. Diese Probleme sind das Ergebnis von mehr als 13 Jahren Bürgerkrieg, die eine massive Zerstörung der Infrastruktur zur Folge hatten. Vor der Absetzung von al-Assad bezog Damaskus den Großteil seines Öls zur Stromerzeugung aus dem Iran. Diese Lieferungen wurden jedoch eingestellt, was die Energiekrise weiter verschärfte.
In der aktuellen Situation ist die staatliche Stromversorgung auf lediglich zwei bis drei Stunden pro Tag beschränkt, was die Lebensqualität vieler Syrer erheblich beeinträchtigt. Jordanien wird eine Schlüsselrolle in der Gaslieferung spielen, wobei ein Pipeline-Netzwerk von dort in den Süden Syriens für den Transport des Qatari-Events verantwortlich ist.
Politische Dimension der Lieferung
Die Initiative wird nicht nur als humanitäre Maßnahme angesehen, sondern auch als politischer Schritt von Qatar. Der Schritt, die neuen Führung in Damaskus zu unterstützen, wurde ausdrücklich von Washington genehmigt, was die geopolitischen Dimensionen im syrischen Konflikt verdeutlicht. Qatar war zuvor ein einflussreicher Unterstützer der Rebellen, die nach dem Sturz von al-Assad an die Macht kamen.
Die USA zeigen sich zwar vorsichtig in ihrer Haltung, lockern jedoch schrittweise Sanktionen, was die Lage für Zusammenarbeit einfacher macht. Eine unabhängige Bestätigung seitens jordanischer Beamter über die Lieferungen steht noch aus, jedoch besteht Einigkeit über die Fähigkeit und Finanzierung Qatars, die erforderliche Gaslieferung zu leisten.
In einer komplexen diplomatischen Landschaft arbeiten Gulf-Staaten an einem Plan, um die politischen Veränderungen in Syrien zu unterstützen. Trotz der weltweiten Energieknappheit hat Syrien nach wie vor einige natürliche Ressourcen, darunter 2,5 Milliarden Barrel an förderbaren, aber ungenutzten Rohölreserven. Dennoch ist der Anteil Erneuerbarer Energien am Gesamtverbrauch nach den letzten verfügbaren Daten auf nur 1,1 Prozent beschränkt.
Qatar’s Unterstützung in diesem erneuten Versuch, die Energieversorgung Syriens zu stabilisieren, stellt unmissverständlich die Verflechtungen zwischen humanitären und politischen Interessen in der Region dar und zeigt, dass die wirtschaftliche Erholungsphase des Landes eine massive Zusammenarbeit erfordert.
Besuchen Sie die Webseiten von Al Jazeera, World Energy News und Länderdaten.info für weitere Informationen zu diesem Thema.