
Am 20. März 2025 haben Beamte des Bundeskriminalamts (BKA) in Brandis, Sachsen, eine Razzia im Zusammenhang mit der rechtsextremistischen Gruppierung „Sächsische Separatisten“ durchgeführt. Die Generalbundesanwaltschaft (GBA) bestätigte die Durchsuchung, gab jedoch keine weiteren Details zu den gesuchten Objekten bekannt. Polizisten durchsuchten unter anderem einen Bahndamm der stillgelegten Bahnstrecke zwischen Beucha und Brandis.
Bei der Aktion wurden Löcher geschaufelt, und sowohl Hecken als auch Sträucher durchsucht. Die Zielrichtung der Durchsuchung war die mögliche Auffindung von Waffen. Informationen von „Die Zeit“ legen nahe, dass die Verhaftungen und Durchsuchungen möglicherweise noch nicht zu einem Durchbruch in dieser Hinsicht geführt haben.
Mitglieder und Ideologie der „Sächsischen Separatisten“
Acht Mitglieder der „Sächsischen Separatisten“, im Alter von 21 bis 25 Jahren, sind in Untersuchungshaft genommen worden. Diese Gruppierung lehnt die freiheitlich-demokratische Grundordnung ab und erwartet einen „Kollaps“ staatlicher Strukturen in Deutschland. Geplant war, mit Waffengewalt Gebiete in Sachsen und möglicherweise in anderen ostdeutschen Bundesländern zu erobern. Besonders brisant ist die angekündigte Absicht, unerwünschte Menschen aus diesen Gebieten zu „entfernen“, notfalls durch ethnische Säuberungen.
Unter den Festgenommenen befinden sich drei Männer, die Verbindungen zur Alternative für Deutschland (AfD) als Lokalpolitiker haben. Der AfD-Landesverband in Sachsen wird vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextremistisch eingestuft. Aufgrund der Festnahmen hat der AfD-Landesvorstand beschlossen, den drei Männern die Mitgliedsrechte zu entziehen und sie aus der Partei auszuschließen.
Anstieg des Rechtsextremismus in Deutschland
Diese Vorfälle kommen vor dem Hintergrund eines alarmierenden Anstiegs rechtsextremistischer Aktivitäten in Deutschland. Laut aktuellen Berichten sind 2023 etwa 40.600 Personen dem rechtsextremistischen Milieu zuzuordnen, was einen Anstieg von 1.800 Personen im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Unter diesen gibt es cirka 14.500 gewaltorientierte Rechtsextremisten. Dies geht einher mit einem Anstieg der rechtsextremistischen Straftaten, die 2023 auf 25.660 Delikte angestiegen sind – ein Plus von 22,4 % gegenüber 2022.
Besonders besorgniserregend sind die steigenden Zahlen gewalttätiger Übergriffe mit fremdenfeindlichem Hintergrund: 874 Körperverletzungsdelikte wurden 2023 registriert, sowie 933 fremdenfeindliche Gewalttaten. Diese Entwicklungen werden von Rechtsextremisten oft durch Musikveranstaltungen und Demonstrationen begleitet, die ebenfalls zugenommen haben. Die Anzahl der rechtsextremistischen Demonstrationen stieg auf 367 im Jahr 2023, was ebenfalls einen deutlichen Anstieg im Vergleich zu den 145 Versammlungen im Vorjahr darstellt.
Die Situation verdeutlicht, dass rechtsextremistische Ideologien in Deutschland eine anhaltende Bedrohung darstellen. Die Razzia in Brandis und die Festnahmen der „Sächsischen Separatisten“ sind Teil eines umfassenderen Bemühens, diese Gefahr zu bekämpfen und den Einfluss extremistischer Gruppierungen einzudämmen. Die GBA und das BKA werden eng zusammenarbeiten, um weitere Aktivitäten dieser Art zu überwachen und zu verhindern.
Für weitere Informationen zu dieser Thematik und dem Anstieg radikaler Gruppen in Deutschland, wird auf die Berichterstattung von MDR verwiesen, die detaillierte Einblicke und Analysen bietet hier, während der Verfassungsschutz umfassende Jahresberichte zur Lage des Rechtsextremismus offeriert, zu finden hier.