
Am 12. März 2025 gab das pakistanische Militär den erfolgreichen Abschluss einer dramatischen Rettungsoperation bekannt, bei der mehr als 300 Geiseln aus einem entführten Zug in der Provinz Balochistan befreit wurden. Laut Al Jazeera wurden während dieses Vorfalls 346 Geiseln aus dem Jaffar Express befreit, der von militanten Angreifern, die dem Baloch Liberation Army (BLA) angehörten, angegriffen wurde. Der Vorfall ereignete sich, als die Angreifer die Gleise sprengten, wodurch die Lokomotive und neun Wagen des Zuges abrupt zum Stillstand kamen und teilweise in einem Tunnel gefangen waren.
Die Offensive erforderte nicht nur präzise Strategien, sondern forderte auch tragische Verluste. Mindestens 27 Geiseln und ein paramilitärischer Soldat kamen während des Angriffs ums Leben, und alle 33 involvierten Angreifer wurden von den Sicherheitskräften getötet. Dies ist nicht der erste Vorfall solcher Art in der Region, wo die BLA wiederholt in den letzten Jahren angreifende Aktionen durchgeführt hat, was die Sicherheitslage drastisch verschlechtert hat.
Die Hintergründe der Gewalt in Balochistan
Balochistan, die größte Provinz Pakistans mit etwa 15 Millionen Einwohnern, ist nicht nur reich an natürlichen Ressourcen, sondern auch das Zentrum eines langanhaltenden separatistischen Konflikts. Die Unzufriedenheit der lokalen Bevölkerung, die sich oft vom Staat vernachlässigt fühlt, hat zu einem Anstieg der Unterstützung für separatistische Bewegungen geführt. Die Provinz ist auch Heimat des strategisch wichtigen Gwadar-Hafens, ein Schlüsselpunk für den $60 Milliarden großen China-Pakistan-Wirtschaftskorridor (CPEC).
Die BLA hat eine Serie von gewaltsamen Übergriffen durchgeführt, die in den letzten Jahren eine besorgniserregende Eskalation erfahren haben. Zwischen August 2024 und Anfang 2025 wurden mehrere Angriffe gemeldet, darunter auch ein besonders tödlicher Überfall in der Region Musakhel, bei dem 23 Punjabi-Migrantarbeiter exekutiert wurden. Diese Angriffswelle macht deutlich, wie stark das Spannungsfeld zwischen den Baloch-Armed-Gruppen und den Sicherheitskräften gewachsen ist, insbesondere seit dem Wiederaufstieg der Taliban in Afghanistan.
Im Jahr 2023 wurden in Pakistan über 650 gewalttätige Vorfälle verzeichnet, von denen 23% in Balochistan stattfanden und insgesamt 286 Todesopfer forderten. Die geografischen Gegebenheiten der Provinz stellen eine Herausforderung für die Sicherheitskräfte dar, was zu einer weiteren Radikalisierung und Unterstützung von bewaffneten Gruppen führen könnte, wenn die Regierung nicht pragmatische Lösungen verfolgt.
Die angespannte Lage in der Region und die militante Aktivität der BLA haben umfassende soziale und politische Implikationen für ganz Pakistan. Die Regierung sieht sich dem Druck ausgesetzt, sowohl die Sicherheit der Bürger zu gewährleisten als auch auf die tief verwurzelten sozialen Probleme in Balochistan zu reagieren.
Die Entwicklungen im Zusammenhang mit dem jüngsten Zugangriff haben die Brisanz der Sicherheitslage in Balochistan erneut in den Fokus gerückt. Es bleibt abzuwarten, wie die Behörden auf diese Herausforderungen reagieren und ob sie in der Lage sind, sowohl die Sicherheit zu verbessern als auch den sozialen Frieden zu fördern.