
Die militärische Lage in der Ukraine bleibt angespannt, nachdem Russland in den vergangenen 24 Stunden zahlreiche Angriffe auf ukrainische Energieanlagen und militärische Ziele verübt hat. Das russische Verteidigungsministerium erklärte, dass dabei Luftwaffe, Drohnen, Raketen und Artillerie eingesetzt wurden, um sowohl Energieinfrastruktur als auch Militärflugplätze zu attackieren. Zudem seien ein ukrainischer Su-27-Kampfjet sowie 97 Drohnen und sechs von den USA gelieferte „Himars“-Raketen abgeschossen worden, wie tagesschau.de berichtete.
Die Bevölkerung in der Ukraine leidet zunehmend unter den anhaltenden Angriffen. In einem aktuellen Bericht schildert ARD-Korrespondent Oliver Mayer aus Kiew die Situation und betont, dass sich die Menschen „überhaupt nicht mehr in Sicherheit fühlen“ können. Besonders im Osten des Landes ist die Lage aufgrund ständiger Angriffe und Evakuierungen dramatisch.
Fehler bei der Truppenaufstellung
In der Ukraine wird der politischen und militärischen Führung noch einmal vorgeworfen, Fehler bei der Aufstellung neuer Truppenteile gemacht zu haben. So berichtete der Journalist Jurij Butussow auf dem Portal Censor.net über die neue 155. mechanisierte Brigade, die mit Frankreich kooperiert. Bevor die Brigade an die Front entsandt wurde, desertierten bereits 1.700 ihrer Soldaten, darunter angeblich 50 während der Ausbildung in Frankreich. Während der Aufstellungsphase seit März 2024 wurden zudem 2.500 Soldaten zunächst zugeteilt und dann in andere Einheiten abkommandiert. Dies wirft Fragen zur Effizienz der Truppenaufstellung auf.
Zudem hat die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Europaparlament, Marie-Agnes Strack-Zimmermann von der FDP, CDU-Chef Friedrich Merz aufgefordert, im Fall eines Wahlsieges einen grundlegenden Kurswechsel in der Ukraine-Politik einzuleiten. Sie betonte, dass Merz die Chance habe, „ein großer Kanzler zu werden“, wenn er entgegen den derzeitigen Maßnahmen von Kanzler Olaf Scholz agiere. Strack-Zimmermann äußerte Bedenken, ob Merz den Mut haben werde, die erforderlichen Veränderungen einzuleiten, und warnte vor den „historisch dramatischen“ Folgen, falls dies nicht geschehen sollte, wie yahoo.com berichtete.
Zusätzlich hat Bundeskanzler Scholz Merz für seine Positionen zur Ukraine-Politik kritisiert und ihm geraten, vorsichtig zu sein. Scholz stellte in den Raum, dass Merz‘ Vorschläge, wie die Lieferung von langen Taurus-Marschflugkörpern, das Risiko eines militärischen Aufeinandertreffens mit Russland erhöhen könnten. „Man spielt nicht russisches Roulette mit der Sicherheit Deutschlands,“ sagte Scholz und unterstrich die Notwendigkeit, die bestehenden Regeln für den Einsatz deutscher Waffen zu beachten.