
Russland hat heute zwei britische Diplomaten ausgewiesen, was die bereits angespannte Beziehung zwischen Moskau und London weiter verschärft. Diese Entscheidung folgt auf angebliche Spionagevorwürfe des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB. Laut ZVW stellte der FSB fest, dass Großbritannien eine nicht angemeldete Geheimdienstpräsenz in Russland unterhielt.
Betroffen von diesem Schritt sind der zweite Sekretär der britischen Botschaft sowie der Ehemann der ersten Sekretärin der politischen Abteilung. Der FSB hat angegeben, dass die beiden Diplomaten falsche Angaben bei ihrer Einreiseerlaubnis gemacht haben. Diese Vorwürfe wurden im Rahmen einer umfassenden Untersuchung über angebliche nachrichtendienstliche und umstürzlerische Aktivitäten, die die Sicherheit Russlands bedroh(en), erhoben.
Reaktionen und politische Lage
Die russischen Behörden haben die Akkreditierungen der betroffenen Diplomaten entzogen und forderten sie auf, Russland innerhalb von zwei Wochen zu verlassen. Ein Vertreter der britischen Botschaft wurde ins russische Außenministerium einbestellt, um die Umstände der Ausweisung zu klären. Aus London gab es bisher keine offizielle Reaktion auf diesen Vorfall.
Die Beziehungen zwischen Russland und Großbritannien sind seit dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs erheblich angespannt. Im Februar wurde zudem ein Strafverfahren gegen einen mutmaßlich britischen Diplomaten aufgrund von Körperverletzung eröffnet. Gleichzeitig wurden in London zwei Frauen und ein Mann aus Bulgarien wegen Spionage für Russland schuldig gesprochen.
In einem weiten Zusammenhang wird der jüngste Vorfall als Teil einer Reihe von „unfreundlichen Handlungen“ gewertet, die sowohl Russland als auch Großbritannien in den letzten Monaten unternommen haben. Der Berliner Zeitung zufolge hat der FSB die Akkreditierung von insgesamt sechs britischen Diplomaten entzogen, was eine weitergehende Konfrontation zwischen den beiden Nationen nach sich ziehen könnte.
Geopolitische Implikationen
Die Spannungen zwischen den Ländern wird auch durch geopolitische Entwicklungen untermauert. So warnte Wladimir Putin, dass die NATO in einen Krieg mit Russland verwickelt werden könnte, sollte der Westen dem Einsatz von Langstreckenraketen durch Kiew zustimmen. Berichten zufolge hat Großbritannien beschlossen, der Ukraine den Einsatz von Storm-Shadow-Marschflugkörpern zu ermöglichen, was die Situation zusätzlich kompliziert.
Der britische Premierminister Keir Starmer und US-Präsident Joe Biden haben sich für Freitag in Washington angekündigt, um über diese und andere sicherheitspolitische Themen zu beraten. Diese Entwicklungen verdeutlichen, dass die diplomatischen Beziehungen zwischen Russland und dem Westen, insbesondere Großbritannien, weiterhin auf der Kippe stehen.