
Der Sonderpostenmarkt „schauen & kaufen“ in Grömitz schließt seine Türen, wie ln-online.de berichtet. Das Geschäft, bekannt für sein umfangreiches Sortiment, lag an der Zufahrtsstraße zum Ort und war für viele Einwohner und Touristen eine Anlaufstelle. Anfang Januar wurde die Kette verkauft, die damit nun zur Rolf Wreesmann GmbH & Co. KG gehört. Die Entscheidung, die Grömitzer Filiale nicht auf das neue Wreesmann-Format umzustellen, basiert auf der ungünstigen Lage der Filiale.
Die Filiale besaß lediglich einen Parkplatz hinter dem Gebäude und bot keinen freien Außenbereich für den Verkauf von Erde und Pflanzen. Diese Faktoren führten dazu, dass der Standort nicht den Anforderungen der neuen Betreiber entsprach. Der Ausverkauf begann am 27. Januar und soll spätestens bis zum 20. Februar abgeschlossen sein, während die Suche nach neuen Standorten in der Region bereits begonnen hat.
Die Expansion von Wreesmann
Wreesmann plant eine Expansion und betreibt derzeit rund 100 Märkte in verschiedenen Bundesländern wie Niedersachsen, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern. Das Sortiment umfasst Baumarktartikel, Haushaltsartikel und Tiernahrung, wesentliche Güter, die in der Region stark nachgefragt sind, insbesondere nachdem der Heimwerkermarkt Thomsen 2023 in Grömitz schloss.
Der Gewerbeverein Grömitz zeigt sich optimistisch und hofft, bald einen neuen Pächter für die freiwerdende Fläche zu finden. Der Ortskern hat jedoch allgemeine Schwierigkeiten, neue Geschäfte anzusiedeln, wobei der Fokus vieler Betriebsöffnungen und -schließungen auf der Promenade liegt. Zahlreiche Betriebe der Umgebung sind touristenorientiert, doch auch hier mussten kürzlich einige Restaurants wie der „Kaffeemagnet“ und die „Ocean-Bar“ in Dahme ihre Pforten schließen.
Wettbewerb unter den Discountern
In einer Zeit, in der der Einzelhandel sich stets weiterentwickelt, stehen Märkte wie Wreesmann im Wettbewerb mit weiteren Discountern und Sonderpostenläden. Unter den relevanten Akteuren in diesem Segment sind auch Unternehmen wie Tedi und Action Deutschland, die ihre Marktanteile kontinuierlich ausbauen. Diese Wettbewerber haben sich durch niedrige Preise und attraktive Standorte etabliert, was die Anforderungen an die verbleibenden Händler weiter erhöht.
In der Region gibt es bislang keine adäquaten Substitute für den Heimwerkerbedarf. Das Schließen des Märkte bringt zudem die Sorgen um die wirtschaftliche Situation des Gewerbes in Grömitz und darüber hinaus, wo nicht nur im lokalen Einzelhandel, sondern auch in der Gastronomie weitere Schließungen zu verzeichnen sind.
Die Herausforderungen, mit denen Grömitz und umliegende Orte konfrontiert sind, spiegeln sich im Bestreben wider, aus der Krise gestärkt hervorzugehen und neue Platzierungen für Geschäfte zu finden. Ein paar der mehr als 100 Wreesmann-Märkte im gesamten deutschlandweiten Netzwerk können eine Antwort auf die Herausforderungen bieten, aber die Zukunft des Grömitzer Standorts bleibt ungewiss.