
In der Nacht zum 6. April 2025 wurde die ukrainische Hauptstadt Kiew erneut von einem massiven Raketenangriff des russischen Militärs getroffen. Bürgermeister Vitali Klitschko berichtete von mehreren Explosionen, die in verschiedenen Stadtteilen zu verheerenden Schäden führten. Mindestens ein Mann wurde tot auf einer Straße gefunden, die vom Angriff betroffen war, während drei weitere Personen verletzt wurden. Ein Bürogebäude wurde teilweise zerstört, und in mehreren Bezirken Kiews brachen Brände aus, was die Rettungskräfte vor zahlreiche Herausforderungen stellte. Die ukrainische Luftwaffe gab an, dass insgesamt 23 Raketen und Marschflugkörper sowie 109 Drohnen in einem koordinierten Angriff eingesetzt wurden. Dabei konnten 13 Raketen und eine Vielzahl von Drohnen, einschließlich 40 Kampfdrohnen iranischer Bauart, abgefangen werden.
Die Situation in Kiew war nicht die einzige, die besorgniserregend war. In anderen Teilen der Ukraine, darunter Sumy, Charkiw, Chmelnyzkyj, Tscherkassy und Mykolajiw, wurden ebenfalls Raketenangriffe gemeldet. Kremlchef Wladimir Putin rechtfertigte die Angriffe als Reaktion auf vermeintliche „Terroranschläge“ auf Russland und drohte mit einer härteren „Antwort“ auf fortgesetzte „ukrainische Angriffe“. Klitschko appellierte an die Bevölkerung, Schutz zu suchen und das Stadtzentrum zu meiden, während Sicherheitskräfte Straßen im Zentrum Kiews sperrten.
Explosionen und Schäden in Kiew
Bereits am Montagmorgen berichteten Augenzeugen von schweren Explosionen mit mehreren Einschlägen in Kiew. Mindestens neun Tote wurden, laut jüngsten Berichten, in der Stadt gezählt, was diese Angriffe zu den schwersten seit Monaten macht. Trümmer landeten in der Nähe des Gruschewski-Denkmals in der Wolodymyr-Straße, und Berichte über Stromausfälle in Kiew unterstrichen die weitreichenden Folgen der Angriffe. Auch eine Institution, die die Visa-Stelle der deutschen Botschaft beherbergt, wurde stark beschädigt. Während der rund fünfstündigen Alarmierung blieben viele Bürger in Schutzräumen, während das ukrainische Präsidialamt Meldungen über Angriffe auf andere große Städte wie Lwiw, Dnipro und Saporischschja machte.
Die Reaktionen auf die Angriffe waren international und erbittert. Bundeskanzler Olaf Scholz telefonierte mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und unterstrich die Solidarität Deutschlands. Zudem verurteilte EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola die Angriffe scharf, während EU-Chefdiplomat Josep Borrell Recht und Ordnung in der Ukraine bekräftigte. Dmitri Medwedew, ehemaliger Kremlchef, drohte der Ukraine mit weiteren Raketenangriffen, was die negative Spirale der Aggressionen weiter verstärkte.
Kontext und internationale Dimensionen
Dieser Vorfall ist Teil einer längeren Reihe von militärischen Auseinandersetzungen im Rahmen des andauernden Konflikts zwischen Russland und der Ukraine. Analysten berichten, dass die Ansätze Russlands in diesem Krieg von massiven Fehlern und einem „sowjetischen Modell der Aufstandsbekämpfung“ geprägt sind. Während frühe Phasen des Konflikts auf geringen Widerstand setzten, hat sich die Kriegsführung durch den Einsatz von Drohnen und die Bombardierung ziviler Infrastrukturen radikal verändert. Berichten zufolge setzen beide Seiten elektronische Störmaßnahmen ein, um sich gegenseitig anzugreifen, und die russische Armee hat enorme Verluste zu verzeichnen, während sie versucht, ihre Taktiken anzupassen.
Mit den jüngsten Angriffe auf ukrainische Städte wird deutlich, dass der Konflikt nicht nur auf militärische Auseinandersetzungen reduziert werden kann, sondern auch weitergehende humanitäre und geopolitische Fragen aufwirft. Der internationale Druck auf Russland wächst, und während die Ukraine im Kampf um ihre Souveränität Unterstützung erhält, bleibt die Lage vor Ort instabil und gefährlich.