
Die Ukraine hat klargestellt, dass sie die erhaltene Militärhilfe aus den USA im Kontext des anhaltenden Konflikts mit Russland nicht als Kredit ansehen wird. Präsident Wolodymyr Selenskyj betonte, dass diese Unterstützung kein Kredit sei und daher nicht akzeptiert werde. In den letzten Wochen sind die Gespräche über ein umfangreiches Rohstoffabkommen zwischen der Ukraine und den USA intensiver geworden, was in Kiew unterschiedliche Reaktionen auslöste. ZVW berichtet, dass ein neuer Entwurf für ein Rahmenabkommen aus Washington vorliegt, der sich erheblich von vorherigen Vorschlägen unterscheidet.
Das derzeitige Dokument, das Medienberichten zufolge 58 Seiten umfasst, würde umfassende Kontrolle der USA über zukünftige Investitionen in die ukrainische Infrastruktur und den Rohstoffabbau ermöglichen. Selenskyj wurde über die Inhalte informiert, und er hob hervor, dass die Ukraine nichts unterzeichnen würde, was die Bestrebungen um einen EU-Beitritt gefährden könnte.
Rohstoffabkommen und strategische Bedeutung
Das geplante Rohstoffabkommen hat für beide Seiten strategische Bedeutung. Es wird berichtet, dass die USA Zugang zu den wertvollen Bodenschätzen der Ukraine erhalten würden, um die Ukraine als Verbündeten gegen Russland zu halten. Im Rahmen des Abkommens sind Anzahlungen von 50 Prozent aller Einnahmen aus zukünftigen Rohstoffprojekten vorgesehen, um einen Wiederaufbaufonds für die Ukraine zu finanzieren. <a href=“https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/rohstoffe-usa-ukraine-seltene-erden-militaerhilfe-krieg-russland-100.html“ class=“source_2″>ZDF erwähnt, dass sich das Abkommen auf elf Punkte stützt und die Ukrainianen Zugang zu Rohstoffen wie Mineralvorkommen und Kohlenwasserstoffen gibt.
Die politischen Verhandlungen über einen einzigen endgültigen Vertrag gestalten sich jedoch kompliziert. Das Abkommen muss stillschweigend im ukrainischen Parlament ratifiziert werden, was angesichts der gegenwärtigen politischen Situation in der Ukraine eine Herausforderung darstellt.
Gesamtwert der Bodenschätze
In Bezug auf den Wert der ukrainischen Bodenschätze werden Schätzungen von über 14 Billionen Euro angegeben, wobei die überwiegende Mehrheit, rund 60 Prozent, aus Steinkohle besteht. Zudem ist die Ukraine auch als Standort für Europas größte Lithiumvorkommen (33 Millionen Tonnen) und bedeutende Vorkommen an Germanium (41.000 Tonnen) bekannt.
Wenn auch die Verlängerung militärischer Hilfe durch die USA im Raum steht, bleibt die Unsicherheit über die tatsächlichen finanziellen Bedingungen des Abkommens bestehen. Trump, der einen schnellen diplomatischen Erfolg anstrebt, wird von der Notwendigkeit getrieben, die nötigen Fortschritte zu erzielen, um seine gescheiterte Kriegslösung zu rechtfertigen. Wie Tagesschau hervorhebt, ist auch unklar, ob die USA in ukrainische Unternehmen investieren möchten, um die Rohstoffausbeutung zu beschleunigen.
Zusammenfassend wird das Rohstoffabkommen nicht nur als strategisches Werkzeug gegen Russland betrachtet, sondern auch als Instrument zur Gewinnung finanzieller Ressourcen für die Ukraine, während sich die militärische Lage im Land zunehmend verschärft. Ein Teil der Rohstoffvorkommen befindet sich in von Russland besetzten Gebieten, was die ohnehin schwierige Lage weiter kompliziert.