
Im Sudan eskaliert die humanitäre Krise, während Millionen Menschen vor dem brutalen Konflikt fliehen. Laut Al Jazeera sind seit dem 15. April 2023 über 14 Millionen Menschen aufgrund der Auseinandersetzungen zwischen den Sudanese Armed Forces (SAF) und den paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) gezwungen worden, ihre Heimat zu verlassen. Die SAF hat die Kontrolle über die Hauptstadt Khartoum erlangt, was die RSF zur Kämpfen in anderen Regionen zwingt.
Die Gewalt hat zu mehr als 32.973 bekannten Todesfällen geführt, wobei die tatsächliche Zahl wahrscheinlich höher ausfällt, da viele indirekte Todesursachen nicht erfasst werden. Diese tragischen Ereignisse sind Teil eines umfassenden Konflikts, der nicht nur unter den Lagern der Streitkräfte, sondern auch in der Zivilbevölkerung massive Auswirkungen hat.
Angriffe und Gewaltberechnung
In der Zeitspanne vom 15. April 2023 bis zum 28. März 2025 wurden mindestens 11.292 Angriffe dokumentiert, das sind durchschnittlich 16 pro Tag. Die SAF ist für 50 % dieser Angriffe verantwortlich, während die RSF 38 % ausführt. Die verbleibenden 12 % sind anderen Gruppen zuzurechnen. Das Gefecht hat sich schwerpunktmäßig in Khartoum konzentriert, das mit 5.519 Angriffen als das brutalste Gebiet gilt, während auch in Gezira und North Darfur entsprechende Zahlen zu verzeichnen sind.
Die Intensität der Angriffe nahm bis August 2023 dramatisch zu, wobei allein in diesem Monat 675 Vorfälle verzeichnet wurden. Dies führte dazu, dass die Zahl der Geflüchteten auf mehr als eine Million anstieg.
Humanitäre Situation und internationale Reaktionen
Die Vereinten Nationen geben an, dass 25 Millionen Menschen im Sudan unter extremem Hunger leiden, darunter fünf Millionen Kinder und Mütter, die akute Unterernährung erfahren. Dieser Zustand der Notlage wird als eine der schlimmsten humanitären Krisen des 21. Jahrhunderts bezeichnet, wie Deutschlandfunk berichtet.
Die RSF sind auch wegen schwerer Menschenrechtsverletzungen in der Kritik, darunter Berichte über sexuelle Gewalt und Versklavung, um Kontrolle über Gemeinschaften zu erlangen. Diese Gräueltaten haben zur internationalen Besorgnis geführt und zusätzliche Hilfeaufrufe ausgelöst. Nachbarländer wie Tschad und Südsudan haben Millionen von Flüchtlingen aufgenommen, während die lokalen Friedensgespräche bisher ohne greifbare Ergebnisse blieben.
Zukünftige Herausforderungen
Der Sudan hat eine Historie von liegengebliebenen Konflikten, die bis zur Unabhängigkeit 1956 zurückreicht. Der aktuelle Konflikt hat das Land erneut ins Chaos gestürzt und die Hoffnung auf Frieden, die nach dem Sturz von Langzeitdiktator al-Baschir im April 2019 entstand, zunichtegemacht. Die unzureichende Integration der RSF in die regulären Streitkräfte unter dem Kommando von Al-Burhan ist ein weiteres Hindernis für Stabilität. Stattdessen hat sich die Lage weiter verschärft, was die enormen humanitären Bedürfnisse im Land deutlich macht.
Die anhaltenden Kämpfe und die unübersehbare humanitäre Krise fordern die internationale Gemeinschaft, effektive Maßnahmen zur Unterstützung der vom Konflikt betroffenen Bevölkerung zu ergreifen. Währenddessen stehen Millionen von Menschen im Sudan vor unvorstellbaren Herausforderungen im Angesicht der anhaltenden Gewalt.