
Der Deutsche Tierschutzbund hat alarmiert auf die prekäre finanzielle Situation von Tierheimen in Deutschland hingewiesen. Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, betont, dass die Lage so dramatisch ist wie nie zuvor. Schuld daran seien nicht nur ‚leere Versprechungen‘ der Ampel-Regierung, sondern auch die unzureichende Unterstützung durch die Kommunen. Im Koalitionsvertrag der Ampel-Koalition wurde ursprünglich Hilfe zugesichert, um Tierheime durch eine Verbrauchsstiftung zu unterstützen. Eine solche Stiftung hätte den Einrichtungen langfristige finanzielle Sicherheit geben können.
Schröder kritisiert, dass der Investitionsstau bei den 550 dem Verband angeschlossenen Heimen auf etwa 160 Millionen Euro geschätzt wird, was vor allem die grundlegende Infrastruktur betrifft. „Wir brauchen keine goldenen Wasserhähne, sondern Maßnahmen, die uns handlungsfähig machen“, erklärt er. Bislang gab es jedoch noch keine Verhandlungen mit Berlin, was die Hoffnungen auf Unterstützung weiter schmälern könnte. „Wenn die Tierheime nicht bald schnelle Hilfe bekommen, wird der praktische Tierschutz nicht mehr existieren“, warnt Schröder.
Überfüllte Tierheime und sinkende Spenden
Ein weiteres Problem ist die Überfüllung der Tierheime im Land. Laut Schröder sind zwei Drittel der Einrichtungen permanent voll, und die restlichen haben nur noch geringe Aufnahmekapazitäten. Verantwortlich dafür sind unter anderem steigende Abgaben von Haustieren; alleine im Berliner Tierheim haben sich in diesem Jahr bereits mehr als 3700 Halter gemeldet, die ihr Tier abgeben wollten. Die Tierschutzbünde berichten von einer Rückläufigkeit der Spenden, was in Anbetracht der Inflation und der unsicheren wirtschaftlichen Lage ein zusätzliches Hindernis darstellt.
Der Deutsche Tierschutzbund fordert zudem von den Kommunen eine Triage der Tierhaltung und eine bessere finanzielle Unterstützung. Derzeit decken die Kommunen nur einen Bruchteil der Kosten, was bedeutet, dass Tierheime im Wesentlichen von privaten Spenden und Erbschaften abhängig sind. Dies macht die Situation für viele Heime, die bereits unter Kostendruck stehen, zusätzlich prekär.
Insgesamt zeigt sich, dass die Probleme der Tierheime in Deutschland weitreichend sind und nicht nur finanzieller, sondern auch organisatorischer Natur. Tierschutzbund-Präsident Schröder appelliert an alle Tierliebhaber: „Wer kein Geld hat, kann Zeit geben.“ Ohne Unterstützung könnten viele Einrichtungen ihre wichtige Arbeit nicht weiterführen, was gravierende Folgen für die Tierschutzarbeit in Deutschland hätte, wie auch Deutschlandfunk weiter berichtet.