
Ein tragischer Vorfall im besetzten Westjordanland hat international für Aufsehen gesorgt. Ein 14-jähriger palästinensisch-amerikanischer Teenager, Omar Mohammed Rabea, wurde von einem israelischen jüdischen Siedler erschossen. Der Vorfall ereignete sich in der Nähe der Siedlung Turmus Aya, wo Rabea zusammen mit zwei anderen Teenagern vom Siedler beschossen wurde. Der Bürgermeister von Turmus Aya, Adeeb Lafi, bestätigte die Schüsse und die anschließende Trauer um das Opfer.
In den letzten Wochen kam es zu einem besorgniserregenden Anstieg der Gewalt gegen Palästinenser, die häufig von Siedlern und der israelischen Armee ausgeht. Seit Beginn des Krieges im Gazastreifen berichten Aktivisten über eine Vielzahl von Übergriffen, einschließlich Brandanschlägen auf Eigentum und Zerstörungen in palästinensischen Dörfern. Menschenrechtsgruppen haben die israelischen Behörden für ihre Untätigkeit und das Fehlen rechtlicher Konsequenzen für Siedler kritisiert. Tagesschau berichtet, dass mehr als 170 Fälle von Siedlergewalt seit dem 7. Oktober dokumentiert wurden.
Anhaltende Gewalt und internationale Reaktionen
Die palästinensischen Beamten haben die Schießerei von Omar Rabea scharf verurteilt und fordern eine Untersuchung des Vorfalls. Bislang gibt es jedoch keine sofortige Stellungnahme von den israelischen Behörden, die gerade in den letzten Monaten mit zunehmender internationaler Kritik konfrontiert sind. Die Expansion israelischer Siedlungen und die damit verbundene Gewalt durch jüdische Siedler wird weltweit von Menschenrechtsorganisationen angeprangert.
Die Familie von Omar Rabea hat bislang keine öffentliche Erklärung abgegeben, doch sie äußerte ihre Trauer über den Verlust ihres Sohnes. Dies ist nicht der erste Vorfall dieser Art; in der Vergangenheit wurden mehrere US-Bürger im Westjordanland von Israelis getötet, darunter Aysenur Ezgi Eygi, eine türkisch-amerikanische Aktivistin, die 2024 von einem israelischen Soldaten erschossen wurde. 2022 wurde außerdem die palästinensisch-amerikanische Journalistin Shireen Abu Akleh von der israelischen Armee getötet, während sie reporterisch tätig war.
Die Situation im Westjordanland
Die von Siedlern ausgehende Gewalt hat verheerende Auswirkungen auf die palästinensische Bevölkerung. So berichten Menschenrechtsaktivisten von durchschnittlich sechs bis sieben Fällen von Siedlergewalt pro Tag. Berichte über Verwüstungen, über die Zerstörung von Brunnen und Gebäuden sowie Angriffe mit Sturmgewehren häufen sich. Ein Handyvideo zeigt einen Siedler, der einen Palästinenser in At-Tuwani angreift, was die unhaltbare Situation further verdeutlicht. Al Jazeera hebt hervor, dass die israelischen Streitkräfte und Siedler oft ohne Angst vor rechtlichen Konsequenzen in palästinensischen Gebieten agieren.
US-Außenminister Antony Blinken hat die anhaltende Siedlergewalt angesprochen, jedoch empfinden viele im Westjordanland, dass diesem Thema zu wenig Aufmerksamkeit zuteil wird. Die gepannte Lage und das Gefühl der rechtlichen Ohnmacht verstärken die Sorgen um die Sicherheit der palästinensischen Bevölkerung in einer Region, die von Konflikten geprägt ist.