
Am 4. Februar 2025 hat US-Präsident Donald Trump während eines Interviews an Bord der Air Force One einen umstrittenen Vorschlag zur Umsiedlung von rund zwei Millionen Palästinensern aus dem Gazastreifen in arabische Nachbarländer unterbreitet. Trump erklärte, dass diese Umsiedlung die „beste Lösung“ sei und bezeichnete den Gazastreifen als ein „Abrissgebiet“. Seiner Ansicht nach könnten Ägypten und Jordanien diesen Menschen helfen, indem sie Wohnungen für sie bereitstellen.
Der Präsident deutete an, dass es Geldgeber geben könnte, welche die nötigen finanziellen Mittel bereitstellen, um die neuen Siedlungsgebiete „lebenswert“ zu gestalten. Trump mutmaßte, dass viele Palästinenser bereit wären, eine derart angebotene Alternative anzunehmen. Er wies darauf hin, dass die Lebensbedingungen im Gazastreifen nach über 15 Monaten Konflikt „praktisch unmöglich“ sind und die Einwohner keine andere Möglichkeit haben, als zurückzukehren, was er als unhaltbare Situation beschreibt.
Reaktionen auf Trumps Vorschlag
Der Vorschlag ist sowohl bei den Palästinensern als auch bei den Nachbarländern Jordanien und Ägypten auf heftige Ablehnung gestoßen. Viele Palästinenser befürchten, dass eine derartige Umsiedlung eine Rückkehr in ihre Heimat unmöglich machen könnte und Israel die Gelegenheit nutzt, Teile des Gazastreifens zu besiedeln. Dies wird als besonders sensibel empfunden, da Erinnerungen an die „Nakba“, die Massenvertreibung von Palästinensern im Jahr 1948, wachgerufen werden. Trump selbst hat bereits Gespräche mit dem jordanischen König Abdullah II. und mit dem ägyptischen Staatschef Abdel-Fattah al-Sissi geführt.
Ein weiterer bedeutender Aspekt ist, dass laut UN-Angaben bereits Hunderttausende Palästinenser in den Norden des Gazastreifens zurückgekehrt sind, um dort ein neues Leben aufzubauen. Dennoch bleibt die humanitäre Lage katastrophal. Die Versorgung mit Trinkwasser, Energie und Benzin ist zusammengebrochen, was die Lebensbedingungen im Gazastreifen weiter verschlechtert. Der US-Sondergesandte für den Nahen Osten, Steve Witkoff, erläuterte, dass der Wiederaufbau des Gebiets möglicherweise bis zu 15 Jahre in Anspruch nehmen könnte.
Der geografische Kontext der Palästinenser
Die Ansichten über Trumps Umsiedlungsplan sind sehr unterschiedlich. Der israelische Finanzminister Bezalel Smotrich hat den Vorschlag begrüßt und sieht unkonventionelle Überlegungen als notwendig an, um eine Lösung für den Nahostkonflikt zu finden. Gleichzeitig befürchten viele, dass solche Maßnahmen nur dazu dienen könnten, eine tatsächliche Lösung des Konfliktes zu untergraben, anstatt die Lebensbedingungen der Palästinenser nachhaltig zu verbessern.
Die internationale Gemeinschaft wird aufmerksam verfolgen, wie sich die Situation im Nahen Osten entwickelt und ob Trumps Pläne langfristig umsetzbar sind, angesichts der massiven humanitären Herausforderungen und des Widerstands, dem sie begegnen.
Für weitere Informationen besuchen Sie die Artikel bei ZVW, Zeit und ZDF.