Die anhaltende Vogelgrippe in den USA hat zu einem massiven Anstieg der Eierpreise geführt. Um die Krise zu bewältigen, sucht Donald Trump international nach Alternativen. Insbesondere die Türkei, die als einer der größten Eier-Exporteure der Welt gilt, spielt eine entscheidende Rolle in den Bemühungen um Hilfe. Dies berichtet der Tagesspiegel.
Seit Jahresbeginn sind in den USA über 35 Millionen Vögel an der Vogelgrippe (Virus H5N1) gestorben, was zu einer erheblichen Eierknappheit führte. Das US-Landwirtschaftsministerium teilte mit, dass die Türkei in den ersten zwei Monaten des Jahres bereits etwa 70 Millionen Eier in die USA exportiert hat. Insgesamt plant die Türkei, bis zum Sommer 15.000 Tonnen Eier an die Staaten zu versenden.
Reaktionen und Bedenken in der Türkei
Während türkische Produzenten bereitwillig an eine Erhöhung der Exporte denken, äußern Verbraucherschützer Bedenken. Sie befürchten, dass der Export von Eiern die Preise im Inland in die Höhe treiben könnte. In der Türkei wird generell eine Exportmenge von rund 300 Millionen Eiern angestrebt, was für Verunsicherung sorgt. Der türkische Verband der Eierproduzenten (Yum-Bir) hingegen sieht die Exporte als machbar an und erwartet keine nennenswerten Auswirkungen auf die heimischen Preise.
40% der türkischen Eier-Exporte gehen in die Vereinigten Arabischen Emirate, was zeigt, wie wichtig dieser Markt für die türkische Wirtschaft ist. Dennoch warnen Experten, dass eine verstärkte Lieferung in die USA zu einem Anstieg der Preise für arabische Verbraucher führen könnte.
Herausforderungen für deutsche Exporte
Die USA haben zudem andere Länder um Unterstützung bei Eierexporten gebeten, darunter Deutschland, Finnland, Schweden und Dänemark. Der WDR berichtete, dass Deutschland bisher nur geringe Mengen Eiern geliefert hat. Frankfurter Unternehmen müssen sich unter anderem aufgrund von strengen Exportbestimmungen und Transportherausforderungen über den Atlantik mit den USA abstimmen.
In Deutschland selbst werden etwa 73% der verbrauchten Eier produziert, was die Bedeutung der heimischen Eierindustrie unterstreicht. Dennoch plant das US-Landwirtschaftsministerium, 100 Millionen Dollar in die Impfstoffforschung gegen Vogelgrippe zu investieren, um die hiesige Produktion langfristig zu sichern und die Preise zu senken, die aktuell bei etwa 5,50 Euro pro Dutzend liegen.
Die Lage bleibt angespannt, und politische Spannungen, insbesondere zwischen den USA und Dänemark, könnten die Suche nach weiteren Lieferanten zusätzlich erschweren. In der Vergangenheit sind in den USA seit 2022 über 166 Millionen Geflügeltiere notgeschlachtet worden, was den Druck auf die Lebensmittelpreise weiter erhöht hat.
