
In einem turbulenten Treffen im Weißen Haus brachen US-Präsident Donald Trump und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am 28. Februar 2025 ihre Diskussion ab. Der Anlass des Treffens war die Unterschrift eines Rohstoff-Abkommens, das den Zugang zu in der Ukraine lagernden seltenen Erden sichern sollte. Doch die Verhandlungen nahmen eine dramatische Wendung, als Trump lautstark Vorwürfe gegen Selenskyj erhob und damit drohte, die Ukraine im Falle eines ausbleibenden Friedensabkommens mit Russland im Stich zu lassen. Laut Kölner Stadt-Anzeiger war die Stimmung im Oval Office nach etwa 40 Minuten beendet: Trump warf Selenskyj Undankbarkeit vor und warnte vor den Risiken eines Dritten Weltkriegs.
Mit einem Druck von 183 bis 350 Milliarden US-Dollar, dessen Höhe sich je nach Quelle unterscheidet, steht die Unterstützung der USA auf der Kippe. Trump hatte bereits in seinem Wahlkampf seine Beziehungen zu Wladimir Putin betont und behauptet, er könne den Ukrainekrieg binnen 24 Stunden beenden. Dennoch bestehen Bedenken über die weitere Unterstützung, die von der US-Regierung unter Joe Biden bereitgestellt wurde, und die ungewisse Zukunft der Ukraine.
Rohstoff-Deal und seine Bedeutung
Der Streit um das Rohstoff-Abkommen entblößte die Spannungen zwischen den beiden Staatschefs. Trump betonte, der Zugang zu Rohstoffen sei als Teil der US-Militärhilfen von entscheidender Bedeutung. Berichten zufolge wollte die US-Seite mit dem gemeinsamen Fonds für Rohstoffe die Abhängigkeit von China verringern. Trumps Forderung, Selenskyj solle 50 Prozent der Einnahmen aus staatseigenen Rohstoffen in diesen Fonds einzahlen, scheiterte an Selenskyjs Widerstand. Sicherheitsgarantien, die Selenskyj für die Ukraine forderte, waren nicht Gegenstand des Abkommens, was zu weiteren Spannungen führte. Die genaue Ausgestaltung des Deals war unklar, und eine offizielle Bestätigung stand noch aus, wie Süddeutsche Zeitung berichtet.
Nach dem hitzigen Austausch war der ukrainische Präsident gezwungen, das Oval Office zu verlassen, jedoch hielt er sich noch weitere Stunde im Weißen Haus auf. Dies könnte auf eine angespannte Atmosphäre hinweisen, die sich nicht nur auf das Treffen, sondern auch auf die ohnehin fragile Beziehung der beiden Länder auswirkt.
Der Druck auf Selenskyj
Selenskyj sah sich während des Treffens schwerem Druck ausgesetzt. Trump und sein Vizepräsident J.D. Vance warfen ihm vor, mit dem Frieden zu spielen und drohten offen mit einer Einstellung der Unterstützung für die Ukraine. Trump hatte Selenskyj öffentlich mitgeteilt, dass er zurückkommen könne, „wenn er für Frieden bereit sei“, was die prekäre Lage der Ukraine zusätzlich verdeutlicht. Der Verhandlungsverlauf und die Eskalation wurden live vor Kameras übertragen, was die Situation noch weiter komplizierte, ohne dass ein offizieller Abschluss oder eine Pressekonferenz stattfand.
Während Trump die Möglichkeit eines schnellen Friedensangebots andeutete, blieben die Sorgen über die langfristige Sicherheitslage und die Abhängigkeit der Ukraine von US-Hilfen bestehen. Sollte es nicht zu einem baldigen Verhandlungsergebnis kommen, könnte die Unterstützung der USA für das Land in den Hintergrund rücken, was die Lage in der Region weiter destabilisieren würde.