
Der UN-Sondergesandte Nicholas Haysom hat am 26. März 2025 vor einem erneuten Wiederaufflammen des Bürgerkriegs im Südsudan gewarnt. Die Lage in dem jungen Staat wird als katastrophal beschrieben. Haysom fordert Präsident Salva Kiir und Vizepräsident Riek Machar auf, sich intensiv um eine friedliche Lösung zu bemühen. Dabei betont er, dass beide Führer die Interessen des Volkes über ihre eigenen stellen müssen.
Allerdings besteht zwischen Kiir und Machar ein erhebliches Misstrauen, das die Umsetzung des Friedensabkommens von 2018 erheblich erschwert. Dieses fehlende Vertrauen ist ein zentraler Punkt, der die Lage im Südsudan zusätzlich kompliziert. Die Spannungen haben sich in den letzten Monaten insbesondere aus Kämpfen im Norden zwischen Regierungstruppen und der Rebellenmiliz „Weiße Armee“ ergeben.
Hintergrund des Konflikts
Der Bürgerkrieg im Südsudan brach 2013 aus, nachdem Kiir Machar, der zuvor Vizepräsident war, des Putsches beschuldigte. Diese Konfliktsituation hat ethnische Spannungen innerhalb der Zivilbevölkerung befeuert. Der Bürgerkrieg kostete bereits über 400.000 Menschenleben und hat Millionen von Menschen zur Flucht gezwungen. Bis heute sind mehr als 2,2 Millionen Südsudanesen ins Ausland geflohen, während 2 Millionen im eigenen Land vertrieben wurden.
Der Konflikt steht im Kontext einer desolaten Infrastruktur und eines niedrigen Bildungsniveaus im Südsudan. Außerdem sind schätzungsweise 50% der Bevölkerung akut von Hunger bedroht. Die UNHCR prognostiziert für 2024 über 4 Millionen Vertriebenen im Land. Die humanitäre Krise wird durch zügellose Fehlinformationen und Hassreden weiter verschärft, was zu ethnischen Spaltungen führt.
Entwicklung und Friedensbemühungen
Das Friedensabkommen von 2018 wurde unter internationaler Vermittlung unterzeichnet und sieht die Durchführung von Wahlen vor, die jedoch mehrfach verschoben wurden. Aktuell sollen diese Wahlen nun 2026 stattfinden. Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hatte 2014 eine Erhöhung der UNMISS-Truppen beschlossen, um weiteren Gewaltakten entgegenzuwirken, und fordert weiterhin eine konsequente Umsetzung der Beteiligung aller Konfliktparteien an den Friedensverhandlungen.
Trotz wiederholter Bemühungen hat sich die Situation nicht stabilisiert. Im Jahr 2016 kam es zu einem Rückschlag, als Kämpfe zwischen den beiden Führern und deren Anhängern erneut aufflammten, was zu massiven Menschenrechtsverletzungen führte. Amnesty International und Human Rights Watch berichteten von schweren Vergehen während des Konflikts.
In Anbetracht der anhaltenden Spannungen und der komplexen politischen Landschaft bleibt die Frage, ob und wie Präsident Kiir und Vizepräsident Machar eine dauerhafte Lösung finden können. Die internationalen Gemeinschaft, einschließlich der USA und der UN, drängt auf eine Umsetzung der Reformen, die im Friedensabkommen von 2018 festgelegt sind. Geheime Gespräche zwischen den beiden Führern in 2024 blieben jedoch erfolglos.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die humanitäre Notlage und die politischen Spannungen im Südsudan eine neue Eskalation des Konflikts wahrscheinlich erscheinen lassen. Die internationale Gemeinschaft ist gefordert, um humanitäre Hilfe zu leisten und Druck auf die Konfliktparteien auszuüben.
Die Situation bleibt kritisch und erfordert eine dringende Aufmerksamkeit, um einen weiteren Teufelskreis der Gewalt zu vermeiden. Die anhaltenden Kämpfe, wirtschaftlichen Schwierigkeiten und die schwierige humanitäre Lage stellen eine immense Herausforderung dar, die sowohl die Regierung als auch die internationale Gemeinschaft bewältigen müssen.
Für weitere Informationen zur Geschichte und den Hintergründen des Konflikts im Südsudan verweisen wir auf die Berichterstattung von lvz.de, Wikipedia sowie bpb.de.