Tom Henning, geschäftsführender Gesellschafter der Firma SHA aus Ludwigslust, sieht sich derzeit mit einer ernsten Situation konfrontiert: Das Unternehmen hat Ende Januar Insolvenz angemeldet. Henning, der 2018 als Unternehmer des Jahres ausgezeichnet wurde, kämpft nun unter der Aufsicht eines vorläufigen Insolvenzverwalters um den Erhalt seiner Firma und die damit verbundenen Arbeitsplätze. Es besteht die Möglichkeit, dass ein interessierter Investor zwischen 55 und 60 Arbeitsplätze an den Standorten Ludwigslust und Picher retten kann, sofern die Verhandlungen erfolgreich verlaufen.
Die Gläubigerversammlung wird in den kommenden Wochen über den Fortführungswert und mögliche Liquidationsoptionen entscheiden. Henning hat selbst Fehler in der Unternehmensführung eingestanden und erkennt an, dass verschiedene externe Faktoren zur Zahlungsunfähigkeit seiner Firma beigetragen haben. Diese umfassen den Ukrainekrieg, die Energiekrise, die Inflation sowie die steigenden Zinsen und eine rückläufige Investitionstätigkeit. Im Januar fehlten SHA zudem 450.000 Euro, was eine Bank dazu veranlasste, einen kurzfristigen Kredit abzulehnen. Trotz dieser prekären Lage wünscht sich Henning mehr Unterstützung für kleinere Unternehmen, die in einer ähnlichen Notsituation sind.
Der Weg zur Sanierung
Die Sanierung von SHA ist nun von großer Bedeutung. Insolvenzrechtliche Verfahren bieten verschiedene Möglichkeiten, die Fortführung eines Unternehmens zu sichern, selbst wenn ein Insolvenzantrag gestellt wurde. Der Insolvenzverwalter wird voraussichtlich einen erfahrenen M&A-Berater mit dem Distressed M&A-Prozess beauftragen. Solche Prozesse sind jedoch zeitlich herausfordernd und können bis zu vier Monate in Anspruch nehmen. In der ersten Phase müssen eine sorgfältige Prüfung des Unternehmens und eine ansprechende Präsentation für potenzielle Investoren erfolgen.
Nach der Investorenansprache folgt die Due Diligence, in der Investoren Wirtschafts-, Rechts- und Finanzdaten analysieren. Ein weiterer zentraler Schritt sind die Vertragsverhandlungen, in denen alle Ergebnisse rechtlich fixiert werden. Die Entscheidung darüber, ob ein Asset Deal oder ein Share Deal zur Anwendung kommt, wird ebenfalls von den Verhandlungsergebnissen abhängen. Diese Schritte sind entscheidend für die Möglichkeit, SHA im Rahmen einer Sanierung zu erhalten und die Gläubiger entsprechend zu befriedigen.
Die Unterstützung für Unternehmen in der Region
Die Herausforderungen für viele Unternehmen in der Region sind enorm. Der Unternehmerverband fordert daher flexible Lösungen, um Firmen, die unter hohen Kosten leiden, zu unterstützen. Vor diesem Hintergrund hat SHA seit 2018 Investitionen in Höhe von 4,5 bis 5 Millionen Euro getätigt, um seine Marktposition zu stärken. Die Mitarbeiter des Unternehmens erhalten bis Ende April 2025 Insolvenzgeld, was eine gewisse finanzielle Sicherheit während des Insolvenzverfahrens bietet.
Das Ziel aller Maßnahmen ist klar: die Überwindung der aktuellen Zahlungsunfähigkeit und die Rückkehr auf die Erfolgsspur. Der vorläufige Insolvenzverwalter von BBL bewertet die Sanierungsaussichten als erfolgversprechend, da mehrere potentielle Investoren bereits Interesse signalisiert haben. Die Unternehmenssanierung könnte somit nicht nur das Überleben von SHA sichern, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung der regionalen Wirtschaft leisten.
Zusammenfassend zeigt sich, dass Unternehmenssanierungen auch in der Insolvenz möglich sind und es vielseitige Handlungsoptionen gibt, um eine Zerschlagung zu verhindern. Wie falkensteg.com betont, sind umfassende Sanierungspläne und professionelle Unterstützung unerlässlich. Letztendlich hängt das Schicksal von SHA von der Fähigkeit ab, die notwendigen Schritte zur Sanierung konsequent umzusetzen und die richtigen Investoren zu gewinnen.
Die gegenwärtige Lage fordert alle Beteiligten heraus, aber sie bietet auch Chancen zur Neugestaltung und Stabilisierung. Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich die Situation für die SHA entwickeln wird und welche Lösungen letztendlich gefunden werden.
