
Die USA haben Deutschland um Unterstützung in Form von Eier-Exporte gebeten, was auf die akute Eierknappheit in den Vereinigten Staaten zurückzuführen ist. Ein Sprecher des Bundesverbands Ei teilte mit, dass die Anfrage der US-Behörden eingegangen sei, jedoch keine weiteren Details über die Art und Menge der benötigten Eier bekannt gegeben wurden. Diese Situation hat sich stark verschärft, nachdem es zu Ausbrüchen der Vogelgrippe (Virus H5N1) gekommen ist, die zu einer drastischen Verteuerung und Verknappung von Eiern geführt hat. Die Welt berichtet, dass die USA auch in anderen europäischen Ländern wie Dänemark und Schweden um Unterstützung bitten.
Hintergrund dieser Anfragen ist die hohe Belastung durch den H5N1-Virus, der weit verbreitet unter Wildvögeln ist und in der USA erhebliche Ausbrüche verursacht hat, was zur Keulung vieler Legehennen führte. Die Problematik wird zusätzlich durch leere Supermarktregale untermauert. Wie Kosmo informiert, sind die Preise für Eier in den USA drastisch gestiegen.
Aktuelle Situation der Eierproduktion in Deutschland
Deutschland produziert lediglich 73% der in der Bundesrepublik konsumierten Eier; der Rest wird importiert. Der Präsident des Bundesverbands Ei, Hans-Peter Goldnick, erklärte, dass bereits kleine Mengen Eier über den Spotmarkt in die USA exportiert werden, allerdings in sehr geringem Volumen. Es bleibt unklar, ob es in naher Zukunft größere Lieferungen aus Deutschland geben wird. Trotz der allgemeinen Lage gibt es in Deutschland selbst keine Eierknappheit; die tägliche Produktion beläuft sich auf 44 Millionen Eier. Zudem werden 15 Millionen Eier aus den Niederlanden importiert, um die Nachfrage zu decken.
Die steigenden Preise in den USA und die Anfragen an Deutschland und andere europäische Staaten könnten für Verunsicherung bei den lokalen Verbrauchern sorgen. Es gibt bereits Warnungen vor Panikkäufen in Deutschland, die möglicherweise zu Engpässen führen könnten. Laut Kosmo hat die dänische Eierindustrie die Anfragen aus den USA ebenfalls bestätigt und dänische Agrarminister betont die starke Abhängigkeit der USA vom europäischen Handel.
Folgen der Vogelgrippe für die Landwirtschaft
Der H5N1-Virus hat nicht nur die Eierproduktion betroffen, sondern auch die Milchindustrie in den USA, die seit März 2024 stark unter den Auswirkungen leidet. In mehr als 200 Milchviehbetrieben in 14 Bundesstaaten sind die Milchleistungen stark gesunken. Ungeklärte Fragen zur Virusvermehrung und deren Auswirkungen auf die Rinderhaltung bleiben bestehen. Vor dem Hintergrund der aktuellen Herausforderungen in der Tierhaltung hat das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) Dringlichkeit für die Forschung an vorbeugenden Maßnahmen zur Eindämmung des Virus ausgesprochen. Die Infektion des Euters und die hohe Viruslast in der Milch stellen eine ernsthafte Bedrohung dar, ebenso die der Exportverhältnisse, die durch die aktuellen Ereignisse auf die Probe gestellt werden.
Die Situation in der US-Landwirtschaft ist angespannt, und die Abhängigkeit von europäischen Eierlieferungen könnte sich als entscheidend für die Stabilität der Märkte erweisen. Während Donald Trump sich mit Plänen für hohe Zölle auf die EU konfrontiert sieht, könnte dies die Schwierigkeiten in der Handelsbeziehung weiter verkomplizieren. Für viele Amerikaner sind diese Entwicklungen von unmittelbarem Interesse, da sie einen direkten Einfluss auf die ohnehin schon stark geschwächten Lieferketten in der Lebensmittelversorgung haben.