
In den letzten Wochen haben sich die Rahmenbedingungen für die Elektromobilität in den USA drastisch verändert, was insbesondere Volkswagen in eine anspruchsvolle Lage bringt. Wie Rosenheim24 berichtet, sind die neuen, verschärften Vorgaben zur E-Auto-Förderung direkt mit einer drohenden politischen Wende verknüpft. Der designierte US-Präsident Donald Trump plant, einige umweltfreundliche Initiativen seines Vorgängers Joe Biden abzulehnen, was eine Streichung wichtiger Förderungen für mehrere Modelle beinhaltet.
Im Rahmen dieser Neubewertung wird der Volkswagen ID.4, der im US-Werk Chattanooga hergestellt wird, von der vollen Steuergutschrift in Höhe von 7.500 US-Dollar ausgeschlossen. Auch andere prominente Modelle, darunter der Audi Q5 und der BMW X5 xDrive50e, sind nicht länger förderfähig. Unter diesen Umständen fallen die Aktienkurse beider Unternehmen erheblich; Stellantis erleidet beispielsweise Einbußen von bis zu 4,5 Prozent, während auch Volkswagen betroffen ist.
Folgen für den Automobilmarkt
Die Neuregelungen treffen zusätzlich auch Stellantis, das insbesondere für zwei Plug-in-Hybrid-Modelle der Marke Jeep wichtig ist, sowie zahlreiche Elektrofahrzeuge von Hyundai, die aufgrund ihrer Fertigung in den USA weiterhin förderfähig bleiben. Allen voran der Tesla Cybertruck, der ab 2025 den vollen finanziellen Zuschuss erhält. Aktuell sind in den USA lediglich 18 Elektroautos und Plug-in-Hybride für Steuervergünstigungen qualifiziert – ein Rückgang gegenüber 22 im Vorjahr.
Die EU hingegen plant ebenfalls ein Umdenken im Bereich der Elektromobilität. Nach dem Ende der Ampel-Koalition in Deutschland ist die politische Lage ungewiss. Laut einem Bericht von LeasingMarkt.de sollen ab 2025 neue staatliche Maßnahmen zur Förderung der Elektromobilität eingeführt werden. Diese umfassen eine Erhöhung der Preisgrenzen für förderfähige Fahrzeuge sowie Sonderabschreibungen für Elektrofahrzeuge. Hinzu kommen Vorschläge von SPD und Grünen für eine Kaufprämie und eine Verbesserung der Ladeinfrastruktur.
Marktentwicklung und künftige Maßnahmen
Die bevorstehenden Änderungen in den USA haben bereits Auswirkungen auf die Verkaufszahlen. Volkswagen hat im Jahr 2024 in den USA 379.000 Fahrzeuge verkauft, was einem Anstieg von 15,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht, jedoch vor allem bei Verbrennern. Audi hingegen verzeichnete einen Rückgang um 14 Prozent, während BMW einen leichten Anstieg um 2,5 Prozent auf 371.346 verkaufte Einheiten verzeichnen konnte.
Zusätzlich zu den Herausforderungen in den USA gibt es auch in Deutschland Bestrebungen, die Elektromobilität voranzutreiben. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr hat ein neues Förderprogramm gestartet, das Unternehmen und Vereinen bis zu 50 Prozent der Mehrkosten beim Kauf von Elektrofahrzeugen zusichert. Diese Förderungen zielen darauf ab, die Elektrifizierung von Fahrzeugflotten voranzutreiben und stehen im Einklang mit der Idee, den Markt für gebrauchte E-Autos zu stärken.
Obwohl der Markt für Elektrofahrzeuge nach wie vor ein hohes Interesse aufweist, bleiben die hohen Preise eine Hürde für viele Käufer. Um die Akzeptanz von E-Autos zu steigern, ist eine kontinuierliche Verbesserung der Förderung und der Ladeinfrastruktur notwendig. Mit der Erhöhung der Preisgrenzen und der Einführung neuer Steuererleichterungen kombiniert mit der politischen Richtungsänderung in den USA stellt sich die Frage, wie sich diese Entwicklungen langfristig auf den globalen Automobilmarkt auswirken werden.