Am 1. März 2025 endet die erste Phase der Waffenruhe im Gaza-Krieg, die bereits seit 42 Tagen besteht. Diese Phase, die am 19. Januar begann, sah den Austausch von Geiseln und palästinensischen Häftlingen vor. Während 25 Geiseln und acht Leichen israelischer Entführter von der Hamas freigegeben wurden, hat Israel im Gegenzug 1.777 palästinensische Häftlinge entlassen. Trotz Verbesserungen in der humanitären Lage im Gazastreifen aufgrund der Waffenruhe bleibt die Situation angespannt, da noch 59 Geiseln in Gefangenschaft sind, darunter auch Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit. Der Gesundheitszustand dieser Geiseln ist kritisch, viele leben in einem besorgniserregenden Zustand
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Die Verhandlungen über die zweite Phase, die ein endgültiges Kriegsende und die Freilassung der verbleibenden Geiseln umfassen sollten, haben jedoch noch nicht begonnen. Intensive Gespräche zwischen Vertretern Israels, Katars und der USA in Kairo sind weiterhin im Gange. Israel strebt an, die erste Phase zu verlängern und im Gegenzug für die Freilassung weiterer Geiseln mehr palästinensische Gefangene freizugeben. Anders sieht die Position der Hamas aus, die eine Fortsetzung mit der zweiten Phase anstrebt.
Verzögerungen und Spannungen
Die letzten Wochen waren von Verzögerungen geprägt. Israel hielt sich nicht vollständig an die Abmachungen, wie die verspätete Freilassung von Geiseln und palästinensischen Gefangenen zeigte. Ein besonders tragischer Vorfall betraf die Übergabe der Leiche von Schiri Bibas, die am Freitag von der Hamas überstellt wurde, einen Tag nach der Übergabe ihrer beiden Söhne. Dies sorgte für breite Empörung, da die Leichname auf einer Bühne mit feiernden Menschen übergeben wurden. Die Situation wurde zusätzlich kompliziert durch die unterschiedlichen Angaben zur Todesursache von Bibas und ihren Kindern, die von der israelischen Armee als Mord deklariert wird, während die Hamas deren Tod einem israelischen Luftangriff zuschreibt.
Bislang wurden die bisherigen Gespräche über die zweite Phase nicht vorangetrieben, was Fragen zur zukünftigen Regierungsführung im Gazastreifen und zum Wiederaufbau aufwirft. Ägypten plant in diesem Zusammenhang einen eigenen Wiederaufbauplan, während internationale Kritik an Trumps Idee für die Umsiedlung der palästinensischen Bevölkerung laut geworden ist. Der US-Nahostbeauftragte Steve Witkoff wird in der Region erwartet, was möglicherweise neue Gespräche nach sich ziehen könnte.
Trauer und Hoffnung auf Frieden
In Israel fand ein öffentlicher Trauerzug für Schiri Bibas und ihre beiden Söhne statt, an dem zehntausende Menschen teilnahmen. Viele brachten orangefarbene Luftballons mit und hielten Schilder mit der Aufschrift „Entschuldigung“. Der Ehemann von Bibas, Yarden, richtete seine Dankbarkeit an die Unterstützer der Trauergemeinde und entschuldigte sich dafür, nicht persönlich mit jedem sprechen zu können. Die Beisetzung soll im privaten Kreis in der Nähe des Heimatortes der Familie stattfinden.
Die Zukunft des Gazastreifens bleibt ungewiss und ist von Spannungen zwischen den verschiedenen Akteuren geprägt. Während Israel darauf abzielt, die Hamas zu zerschlagen, könnte ein Druck auf die israelische Regierung wachsen, um einen dauerhaften Waffenstillstand zu akzeptieren und die verbliebenen Geiseln freizubekommen. Das wahrscheinlichste Szenario könnte eine Verlängerung der Waffenruhe um weitere sechs Wochen sein, was jedoch von der Hamas abgelehnt wurde.
Für den Gazastreifen ist es entscheidend, dass humanitäre Hilfe weiterhin bereitgestellt wird, da die Bedingungen für viele Palästinenser weiterhin hart sind. Hunderttausende leben unter kritischen Bedingungen, und der dringend benötigte Wiederaufbau muss in die Wege geleitet werden.
Die Diskussion um die politische Zukunft und die Kontrolle über das Gebiet bleibt ein zentrales Thema, während der Druck auf alle beteiligten Parteien, eine sinnvolle Lösung zu finden, zunimmt.
Für regelmäßige Updates zu dieser Situation, siehe RP Online, Tagesschau und Süddeutsche Zeitung.
