
Am 25. Januar 2025 bleibt die Situation im Gazastreifen angespannt, während die israelische Regierung keine Rückkehr der Bewohner in den Norden des Gazas zulässt, solange eine Zivilistin nicht freigelassen wird. Laut FAZ hätte die Zivilistin ursprünglich bereits am vergangenen Samstag freikommen sollen.
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erklärte, dass Israel im Austausch für die Übergabe von vier Soldatinnen bereit sei, palästinensische Gefangene freizulassen. Die Soldatinnen, namentlich Karina Ariev, Daniella Gilboa, Naama Levy und Liri Albag, wurden bereits in einem Propagandavideo der Hamas gezeigt, in dem sie sich bei den Kassam-Brigaden bedankten. Die Freilassung soll Teil einer Vereinbarung sein, die die Hamas jedoch nicht vollständig einhält, wie der Armeesprecher Daniel Hagari anmerkte.
Waffenruhe und Geiselbefreiung
Aktuell wurde eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas vereinbart, die am kommenden Sonntag um 12:15 Uhr in Kraft treten soll, wie Zeit berichtet. Im Rahmen dieser vorläufigen Vereinbarung sind die Freilassung von 33 israelischen Geiseln und eine gleichzeitige Freigabe von bis zu 1.900 palästinensischen Gefangenen vorgesehen.
Für jeden freigelassenen Zivilisten sollen 30 palästinensische Häftlinge und für jede Soldatin 50 Häftlinge freigelassen werden. Diese Regelung ist Teil einer sechs Wochen dauernden Waffenruhe, während dere ein humanitärer Hilfsmaßstab ins Leben gerufen werden soll. Experten und Vertreter in beiden Lagern zeigen sich vorsichtig optimistisch über die Möglichkeit, dass über mehrere Phasen hinweg letztlich alle Geiseln befreit werden könnten.
Austausch und Verlauf der Ereignisse
Die Hamas hat in den letzten Monaten die Besetzung und die Maßnahmen Israels als Hauptgründe für die Verzögerungen und Probleme in der Geiselbefreiung genannt. Im Zuge des Konflikts und der seit dem 7. Oktober 2023 andauernden Kämpfe sind schätzungsweise zwischen 10.000 und 15.000 neue Mitglieder der Hamas angeworben worden, was die Sicherheit Israels untergräbt. Bei einem vergangenen Geiselaustausch wurden bereits über 100 Geiseln gegen 240 palästinensische Häftlinge freigelassen.
Unterdessen bekräftigte der israelische Präsident Izchak Herzog die Bedeutung der Rückkehr der Soldatinnen und äußerte die Besorgnis der Familien, deren Angehörige noch in Gefangenschaft sind. Gleichzeitig äußerten sich sowohl Außenministerin Annalena Baerbock als auch Bundeskanzler Olaf Scholz positiv zur Freilassung der Soldatinnen und forderten, dass alle Geiseln endlich befreit werden müssen. Den Berichten zufolge hat die Hamas nun einen konkrete Liste mit 200 Häftlingen veröffentlicht, die in den Austausch einfließen sollen.
Angesichts dieser Komplexität beklagt die Hamas, dass immer noch unklar bleibt, ob die verbleibenden Geiseln, von denen viele in der Gewalt der Hamas sind, lebend zurückgebracht werden können. Laut einem Bericht der Bundeszentrale für politische Bildung ist auch die humanitäre Lage im Gazastreifen von extremer Brisanz, da über 46.000 Palästinenser bereits in den Kämpfen ums Leben gekommen sind.
Zusammenfassend lässt sich konstatieren, dass trotz der vereinbarten Waffenruhe und der Geiselbefreiung Hoffnung auf eine positive Entwicklung besteht, jedoch die Vorzeichen weiterhin von tiefgreifenden Spannungen und Unsicherheiten geprägt sind.