In Deutschland wird der Glaube an die eigene Verantwortung für den beruflichen Erfolg stark ausgeprägt. Laut dem Ifo-Bildungsbarometer 2019 waren 85 Prozent der Deutschen überzeugt, dass der erreichte Bildungsabschluss größtenteils auf eigene Anstrengung zurückgeführt werden kann. Dieses weit verbreitete Glaubenssatz impliziert, dass das Scheitern in der Karriere oft dem Individuum selbst zugeschrieben wird. Doch stellt sich die Frage, inwieweit der berufliche Erfolg wirklich ausschließlich von der eigenen Anstrengung abhängt, wie faz.net berichtete.
Die Analyse von Glaubenssätzen spielt eine entscheidende Rolle im Zusammenhang mit unserem Selbstbild und den Entscheidungen, die wir treffen. Oftmals halten wir an tief verwurzelten Überzeugungen fest, ohne diese kritisch zu hinterfragen. Diese Glaubenssätze, die sich meist in der Kindheit entwickeln, beeinflussen unsere Wahrnehmung, unser Denken und unser Handeln. Wie heidrun-bruening.de erläutert, können Glaubenssätze sowohl positiv als auch negativ sein. Sie entstehen durch zeitliche Einflüsse und die Rückmeldungen, die wir von unseren Eltern, Lehrern und anderen Erwachsenen erhalten.
Die Macht der Glaubenssätze
Glaubenssätze sind nicht nur prägend für unser Selbstbild, sondern auch für alles, was wir über uns, andere Menschen und unsere Umwelt glauben. Unsere Wirklichkeit wird stark von diesen Überzeugungen beeinflusst. Ein Beispiel hierfür ist das Hummel-Paradoxon, das besagt, dass die Hummel anatomisch nicht in der Lage sein sollte, zu fliegen, es aber dennoch tut. Ähnlich verhält es sich bei Menschen, die überzeugt sind, nicht singen zu können – oft hindert dieser Glaubenssatz sie daran, ihr volles Potenzial auszuschöpfen.
Um Glaubenssätze aufzulösen und zu hinterfragen, ist es wichtig, sich ihrer bewusst zu werden. An dieser Stelle ist die Unterstützung anderer oft hilfreich, um die Herkunft von negativen Glaubenssätzen zu erkennen. Das Ersetzen dieser Überzeugungen durch positive Denkmuster kann dazu beitragen, sich selbst neu zu definieren und das eigene Verhalten zu verändern. Neue Glaubenssätze erfordern jedoch Zeit und regelmäßiges Üben, um wirksam zu werden.
