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Zahl der Asylsuchenden in Baden-Württemberg sinkt dramatisch!

Die Zahl der Asylsuchenden in Baden-Württemberg zeigt einen signifikanten Rückgang. Laut einem Bericht des Südkurier wurden von Januar bis März 2023 über 3.600 Asylanträge registriert. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, in dem 4.890 Menschen einen Asylantrag stellten, bedeutet dies einen Rückgang um 26 Prozent.

Parallel dazu sind mehr als 6.500 geflüchtete Menschen aus der Ukraine in Baden-Württemberg angekommen. Der Rückgang der Asylbewerberzahlen lässt sich auch im Monat März beobachten, in dem die Zahl auf rund 920 fiel. Im Januar waren es noch 1.500 und im Februar knapp 1.200.

Herkunft und Entwicklung der Asylsuchenden

Die Herkunftsländer der Asylsuchenden verdeutlichen die aktuelle Situation. Die größten Gruppen stammen aus Syrien (18,1 Prozent), gefolgt von der Türkei (17,8 Prozent) und Afghanistan (15,7 Prozent). Interessanterweise ist der Anteil von syrischen (26,3 Prozent) und türkischen Flüchtlingen (22,7 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr gesunken, während der Anteil afghanischer Flüchtlinge gestiegen ist (12,3 Prozent).

Die langfristige Entwicklung zeigt einen stetigen Rückgang der Asylsuchenden seit Jahren. Im Jahr 2021 waren es noch 17.261 Zugänge, 2022 waren es 22.105. Diese Zahl liegt unter dem Niveau des ersten Jahres des Ukraine-Kriegs (2022: 176.402 Zugänge). Die Prognosen des Justizministeriums zeigen jedoch, dass eine Zunahme der geflüchteten Menschen trotz des Rückgangs erwartet wird. Anhaltende Konflikte in Syrien und Afghanistan sowie die unklare Situation in der Ukraine sind dafür ausschlaggebend.

Aufnahmesystem in Baden-Württemberg

Baden-Württemberg verfügt über ein dreistufiges Aufnahmesystem, das gemäß dem baden-württembergischen Flüchtlingsaufnahmegesetz (FlüAG) organisiert ist. In der ersten Stufe erfolgt die Erstaufnahme, wo die ankommenden Personen registriert und in Erstaufnahmeeinrichtungen untergebracht werden. In der zweiten Stufe werden die Geflüchteten dann in die vorläufige Unterbringung bei lokalen Behörden weitervermittelt, bevor sie in die kommunale Anschlussunterbringung gelangen.

Bisher beträgt die aktuelle Kapazität der Erstaufnahme in Baden-Württemberg 6.350 Plätze, wobei 5.900 Notkapazitäten bereitstehen. Der Plan sieht allerdings eine Ausweitung der Regelkapazität auf 15.000 Plätze für bis zu 12.000 Menschen vor. Genauso wichtig ist die Kategorisierung der Abschiebungen. Im Jahr 2022 wurden insgesamt 2.873 Menschen abgeschoben, darunter 736 Straftäter.

Rückkehr und Rückführungen

In den ersten Monaten des Jahres 2023 wurden bereits 2.099 Menschen abgeschoben, von denen 818 als Straftäter gelten. Zudem gab es in diesem Zeitraum 2.327 freiwillige Ausreisen. Im Vergleich dazu zeigen die Zahlen der Rückkehrenden, dass im Jahr 2023 über eine Million geflüchtete Menschen freiwillig in ihre Heimatländer zurückkehrten.

Die insgesamt rückläufige Anzahl der Asylbewerber in Baden-Württemberg steht in starkem Kontrast zu den weltweiten Flüchtlingszahlen. Laut dem Flüchtlingsrat BW waren 2022 weltweit 108,4 Millionen Menschen auf der Flucht. Diese Zahl stieg bis Ende 2023 auf 117,3 Millionen. Auch in Deutschland ist eine Steigerung der Asylanträge festzustellen. 2023 stellten 351.915 Personen einen Asylantrag, was einem Anstieg von 44 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Die aktuelle Situation im Asylwesen zeigt, wie komplex und dynamisch die Lage ist. Während Baden-Württemberg mit einem Rückgang der Asylsuchenden konfrontiert ist, bleibt die Herausforderung in der globalen Migrationsthematik bestehen.

Statistische Auswertung

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Baden-Württemberg, Deutschland
Beste Referenz
suedkurier.de
Weitere Infos
jum.baden-wuerttemberg.de

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