Lage

Zerschlagene Kulturschätze: Myanmar betrauert den Verlust von Bagan

Ein starkes Erdbeben erschütterte Myanmar am Freitag mit einer Magnitude von 7,7. Berichten von Remszeitung zufolge sind in der Region Sagaing mehr als 2.000 religiöse Gebäude zerstört worden, was als verheerender Verlust für den Buddhismus gewertet wird. Die Zerstörung betrifft besonders die historischen Tempelanlagen von Bagan, einem UNESCO-Weltkulturerbe, das für seine buddhistischen Monumente bekannt ist.

Offiziellen Angaben des International Buddhist Education Centre (IBEC) zufolge sind mindestens 2.000 Menschen durch das Erdbeben ums Leben gekommen. Die genauen Schäden in Bagan sind derzeit noch unklar, da Informationen gesammelt werden. Dies ist nicht das erste Mal, dass Bagan von einem Erdbeben heimgesucht wird. Bereits im Jahr 2016 verursachte ein Beben der Stärke 6,8 umfassende Schäden an vielen der über 3.000 Bauwerke aus dem 9. bis 13. Jahrhundert.

Die Bedeutung von Bagan

Bagan war früher die Hauptstadt Myanmars und wurde 2019 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Die Fläche dieser bedeutenden Stätte erstreckt sich über rund 40 km² und umfasst insgesamt 3.000 Monumente. König Anawratha, der von 1044 bis 1077 regierte, machte Bagan zu einer kulturellen Drehscheibe, und die Shwezigon-Pagode, ein Meisterwerk religiöser Architektur, gilt als Prototyp vieler späterer Stupas in Myanmar. Diese Pagode wurde als Reliquienschrein für Buddha-Artefakte, darunter eine Kopie des Zahns von Kandy, erbaut.

Die Stadt Bagan, ursprünglich unter dem Namen Pukam bekannt, wurde erstmals im Jahr 849 erwähnt. Der Niedergang des Reiches der Baganen setzte im 13. Jahrhundert ein, als Steuereinnahmen ausblieben und Hungersnöte auftraten, gefolgt von mongolischen Angriffen, die zu einer Flucht der Bevölkerung führten.

Aktuelle Lage und Herausforderungen

Die Herausforderungen für die Region sind enorm. Nahezu 90 Prozent der Bevölkerung Myanmars sind Buddhisten, wodurch die Zerstörung religiöser Stätten von tiefgreifender kultureller Bedeutung ist. Die Auswirkungen auf die Bauwerke in Bagan sind besonders besorgniserregend, da die Stadt nicht nur ein bedeutendes religiöses Zentrum, sondern auch ein wichtiger Teil des kulturellen Erbes Südostasiens ist, vergleichbar mit Angkor in Kambodscha und Borobodur auf der indonesischen Insel Java.

Besucher, die das Erbe der Region erkunden möchten, können mehrere Tage in Bagan verbringen, wobei ein einmalig gekauftes Eintrittsticket für fünf Tage gültig ist. Für den Aufstieg auf die Tempelanlagen in den frühen Morgenstunden wird empfohlen, eine Taschenlampe mitzubringen, da viele Treppen unbeleuchtet sind. Hinweise zum respektvollen Verhalten in den religiösen Stätten sollten ebenfalls beachtet werden, um die kulturelle Sensibilität der Umgebung zu wahren.

Die aktuelle Situation in Myanmar, insbesondere in der Region Sagaing und in Bagan, bleibt angespannt, während die Behörden weiterhin damit beschäftigt sind, das Ausmaß der Zerstörung zu erfassen und Hilfsmaßnahmen zu koordinieren. Die Herausforderungen, vor denen Menschen und Kulturstätten in Myanmar stehen, sind erheblich, und der Erhalt des kulturellen Erbes ist dringlicher denn je.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Bagan, Myanmar
Beste Referenz
remszeitung.de
Weitere Infos
reisen-myanmar.net

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert