
In Kansas sind die Sorgen von Landwirten groß. Die Unsicherheiten im Zusammenhang mit Handelsstreitigkeiten, Zöllen und staatlichen Kürzungen werfen einen Schatten über die Zukunft der Landwirtschaft in diesem Hauptwirtschaftszweig. Jason Schmidt, ein in der fünften Generation geführter Milchbetrieb, ist ein Beispiel für die Herausforderungen, mit denen die Landwirte konfrontiert sind. Obwohl Schmidt seine Milch nicht exportiert, fürchtet er, dass die Zölle unter der Trump-Administration die Preise für seine Produkte drücken könnten. „Ich lebe von Monat zu Monat“, erklärt er, während er hofft, dass sich die Situation stabilisieren wird.
Ein zentraler Punkt der Diskussion ist die unzureichende Unterstützung durch die Regierung. Schmidt wollte in eine moderne Abfüllanlage investieren, doch seine Pläne scheiterten an den Kürzungen, die von der Effizienzbehörde DOGE unter Elon Musk beschlossen wurden. Diese Reduzierung der Fördermittel trifft besonders kleine und junge Betriebe hart. Nick Levendofsky von der Kansas Farmers Union äußert hierzu große Bedenken. Er warnt davor, dass viele junge Farmer auf staatliche Unterstützung angewiesen sind, um konkurrenzfähig zu bleiben.
Die Auswirkungen der Zollpolitik
Die Unsicherheiten durch Zölle und Handelsankündigungen sind ein einschneidendes Problem, das die gesamte Landwirtschaft in Kansas betrifft. Während der ersten Amtszeit von Donald Trump verloren US-Farmer Milliarden, vor allem als China begann, verstärkt Geschäfte mit Brasilien abzuwickeln. Vance Ehmke, ein weiterer Landwirt, macht für steigende Kosten die Zölle verantwortlich. Importierte Maschinen und Ersatzteile sind teurer geworden, was die Betriebe zusätzlich belastet. Ehmke sieht auch eine Gefahr in der Streichung von Forschungsgeldern, die für innovative Ansätze in der Landwirtschaft notwendig wären.
Die Meinungen innerhalb der Branche sind jedoch gespalten. Doyle Capra, Betreiber eines Diners, sieht in Trumps Zöllen eine positive Entwicklung. Er glaubt, dass diese Maßnahmen die lokale Wirtschaft stabilisieren könnten. Doch die Unsicherheit bleibt bestehen, insbesondere hinsichtlich der künftigen Zollpläne Trumps und den internationalen Reaktionen darauf.
Freihandel versus Protektionismus
Im übergeordneten Kontext der Handelsbeziehungen zeigt sich ein breiteres Bild. Ökonomen sind mehrheitlich der Ansicht, dass Freihandel den Wohlstand steigert, indem er den Zugang zu größeren Märkten ermöglicht und die Verbraucher mit einer größeren Vielfalt bei niedrigeren Preisen versorgt. Doch die Kritik am Freihandel ist gewachsen. Insbesondere importkonkurrierende Industrien leiden oft unter Arbeitsplatzverlusten und sinkenden Löhnen. Trotz der Vorteile für exportorientierte Branchen ist das Bild uneinheitlich, wie auch dievolkswirtschaft.ch feststellt.
Die US-Regierung führte 2018 protektionistische Maßnahmen ein, die zu einem dramatischen Anstieg der Zölle führten. Diese Erhöhungen beeinflussten den Warenverkehr erheblich und führten zu einem Rückgang der Importe und Exporte. Die Verbraucher sehen sich gleichzeitig höheren Preisen gegenüber, was das reale Einkommen beeinflusst. Diese wirtschaftlichen Zusammenhänge verdeutlichen, dass die Politik oft durch die Interessen in umkämpften Wahlkreisen geprägt ist.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Lage für Kansas Landwirte angespannt bleibt. Während einige die rigorose Zollpolitik als Chance betrachten, sind die meisten verunsichert. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Handelsbeziehungen entwickeln und welche Maßnahmen die Regierung zur Unterstützung der Landwirtschaft ergreifen wird. Die Herausforderungen sind dabei sowohl wirtschaftlicher als auch politischer Natur.