
Am 12. April 2025 fand in der Turn- und Festhalle von Elchingen ein bedeutender Festakt statt. Anlässlich des Jubiläums „50 Jahre Gesamtstadt“ wurde auch die Eingemeindung von Elchingen nach Neresheim gewürdigt, die 1972 ihren Anfang nahm. Zahlreiche Gäste, darunter Stadtarchivar Dr. Holger Fedyna und Bürgermeister Thomas Häfele, waren anwesend, um die Veranstaltung zu feiern. Besonders der Ortsvorsteher Franz Mettmann erinnerte an die bewegte Geschichte von Elchingen, die bis 1891 zurückreicht, als die erste Wasserleitung installiert wurde.
Ein markanter Punkt in der Geschichte der Eingemeindung war die Bürgerbefragung im Februar 1972. Diese ergab eine Wahlbeteiligung von 48,3 Prozent, wobei sich 303 Bürger für und 44 gegen die Eingemeindung äußerten. Bürgermeister Häfele beschrieb die Eingemeindung als keine „einfache Geburt“ und erwähnte, dass alternative Überlegungen zu einer Verwaltungsgemeinschaft mit Ebnat und Hülen letztlich verworfen wurden. Von den im Eingemeindungsvertrag festgelegten Punkten wurden fast alle erfüllt, abgesehen von einem Freibad, das nicht gebaut wurde.
Städtische Entwicklungen und Bürgerengagement
In der Folge gab es zahlreiche Infrastrukturverbesserungen in Elchingen. Dazu zählten der Ausbau des Bürgerhauses, die Errichtung neuer Sportstätten sowie die Erschließung von Wohn- und Gewerbegebieten. Die Bürger selbst zeigten ein starkes Engagement: für eine Ausstellung zur Geschichte von Elchingen wurden über 2500 Bilder und Dokumente eingereicht.
Ein weiterer Höhepunkt des Festaktes war der Vortrag von Dr. Holger Fedyna mit dem Titel „Krummstab und große Höfe.“ Darin gab er einen historischen Rückblick auf die Römerzeit und das Mittelalter. Der Moderator Karsten Dambacher führte durch das Programm, welches musikalisch vom Musikverein Elchingen und dem Elchorado-Chor der Liedertafel Elchingen begleitet wurde.
Die Geschichtslandschaft von Neresheim
Neresheim selbst hat eine ebenso reichhaltige Geschichte, die auf das Jahr 1095 zurückgeht. In diesem Jahr wurde das Kloster Neresheim von Graf Hartmann von Dillingen gegründet. Die erste urkundliche Erwähnung markiert den Anfang einer Stadtentwicklung, die bis zur Erhebung Neresheims zur „Stadt“ im Jahr 1350 führte. Wichtige Meilensteine wie der große Stadtbrand von 1405 und der Wiederaufbau mit Stadtbefestigungen schufen die Grundlagen für das, was Neresheim heute ist.
Die Stadt erlebte im Laufe der Jahrhunderte viele Veränderungen, darunter den Bau bedeutender Architektur wie der Abteikirche, deren Grundstein im Jahr 1750 gelegt wurde, sowie die endgültige Vollendung im Jahr 1792. Die klösterlichen Besitztümer unterlagen mehreren politischen Veränderungen, was letztlich zur Säkularisation im Jahr 1802 führte. Neresheim wurde danach bayrisch und später württembergisch, was den Weg für die Entwicklung als Oberamtsstadt ebnete.
Dieser reichhaltige historische Kontext umschließt nicht nur die örtlichen Ereignisse, sondern spiegelt auch die widerstandsfähige Gemeinschaft wider, die Neresheim über die Jahrhunderte geprägt hat. Die Entwicklungen in Elchingen und die historische Bedeutung von Neresheim stehen als Symbole für das Wachstum und die Veränderungen in der Region.