
Am 6. April 2025 wurde der neue Münster-„Tatort“ mit dem Titel „Fiderallala“ ausgestrahlt. In dieser 47. Episode des beliebten Krimis, unter der Regie von Isa Prahl und dem Drehbuch von Regine Bielefeldt, stehen Professor Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers) und Kriminalhauptkommissar Frank Thiel (Axel Prahl) wieder im Mittelpunkt eines komplexen Mordfalls an der Universität Münster.
Der Fall beginnt mit dem plötzlichen Tod eines Studenten namens Chris Haffmeister, der durch eine Stichverletzung ums Leben gekommen ist. Seine Kommilitonin, Lucy Osthofen (Luise von Stein), glaubt fälschlicherweise, die Täterin zu sein. Interessanterweise widersprechen ihre Schilderungen jedoch den Beweisen, was die Ermittlungen erheblich verkompliziert. Professor Boerne entscheidet sich, die Situation zu manipulieren. Um Thiel zu einer Studentenparty zu locken, erfindet er eine fiktive Leiche.
Psychologische Aspekte der Erinnerungen
Ein zentrales Thema dieser Episode ist die Manipulation von Erinnerungen. Die Sozialpsychologin Prof. Dr. Aileen Oeberst hat hierzu umfassende Forschung betrieben, wonach falsche Erinnerungen durch vertrauensvolle Personen implantiert werden können. Bei Lucy Osthofen wurde beispielsweise eine solche falsche Erinnerung von ihrer Therapeutin eingepflanzt, was für ihre Verwirrung und die Komplexität des Falls sorgt. In ihrem wissenschaftlichen Kontext beschäftigt sich Oeberst mit dem sogenannten Rückschaufehler, der Juristen dazu bringt, Ereignisse als vorhersehbar zu betrachten, je mehr Informationen sie haben. Ihre Ergebnisse zeigen, dass viele Menschen an Episoden glauben, die sie nie erlebt haben, was erhebliche Folgen im forensischen Bereich haben kann.
Oeberst fordert eine Standardisierung von forensischen Gutachten, um zwischen wahren und falschen Erinnerungen unterscheiden zu können, da dies von enormer Bedeutung für die Gerechtigkeit ist. Rund die Hälfte der Probanden in ihren Studien glaubt an Erinnerungen, die nie stattgefunden haben, was in der Realität katastrophale Folgen nach sich ziehen kann.
Der Fall wird komplizierter
Im weiteren Verlauf der Episode wird eine weitere Leiche, Achim Probst, entdeckt. Die Ermittlungen ergeben einen weiteren Verdächtigen, der einen Raubmord gesteht, dessen Aussage sich später als falsch herausstellt. Dies verdeutlicht, wie risikobehaftet fehlerhafte Erinnerungen für die Aufklärung von Verbrechen sein können.
Die Kapitalverbrechen werden durch die zwischenmenschliche Dynamik zwischen Boerne und Thiel verstärkt. Ihre angespannte Beziehung wird nicht nur durch persönliche Differenzen, sondern auch durch Boernes unverhoffte Streiche belastet. Schließlich kommt jedoch doch eine Versöhnung zwischen den beiden Ermittlern zustande, nachdem die wahre Schuld bei Dennis Kollberg (Tom Radisch) liegt, der Achim Probst erschlug.
Zusatzlich wird erwähnt, dass der nächste Münster-„Tatort“ der letzte mit der beliebten Staatsanwältin Wilhelmine Klemm (Mechthild Großmann) sein wird. Ihre Abschiedsfolge wird unter dem Titel „Die Erfindung des Rades“ angekündigt und soll Ende 2025 ausgestrahlt werden.