Münster

Musik und Islam: Spannende Vorträge in Münster ab 16. April!

Die Universität Münster präsentiert im Sommersemester eine öffentliche Ringvorlesung mit dem Titel „Zwischen Bühne und Gebetsraum: Theologisch-anthropologische Perspektiven auf Musik und Islam“. Diese Reihe wird vom Institut für Ethnologie und dem Zentrum für Islamische Theologie (ZIT) organisiert und findet jeden zweiten Mittwoch von 18 bis 20 Uhr im Hörsaal JO 1 an der Johannisstraße 1 statt. Ziel der Veranstaltung ist es, innerislamische Debatten über die Themen Musik, ihre religiöse Funktion sowie die soziale, politische und identitätsstiftende Rolle von Musik zu beleuchten, wie uni-muenster.de berichtet.

Der Auftakt dieser bemerkenswerten Reihe erfolgt am 16. April, wenn Prof. Dr. Mouhanad Khorchide über den Stellenwert der Musik in der islamischen Theologie referiert. In den folgenden Wochen werden Experten aus verschiedenen Ländern zu Wort kommen und spannende Themen behandeln.

Programm und Themen der Vorträge

Die Vorträge ziehen sich bis zum 2. Juli, wenn eine Podiumsdiskussion mit dem Titel „Muslims Making Music. Muslimische Musikerinnen und Musiker zwischen Bühne und Gebetsraum“ den Abschluss bildet. Die einzelnen Vorträge sind wie folgt geplant:

  • 30. April: Dr. Abdoulaye Niang (Senegal) – Preaching Music. Mbalakh and Rap in Senegal
  • 14. Mai: Prof. Dr. Jonas Otterbeck (Großbritannien) – Nashid Music Goes Pop! Ethics, Aesthetics and Contemporary Islam
  • 28. Mai: Prof. Dr. Jeanette S. Jouili (USA) – The Politics of the Ethical Call: British Muslim HipHop Challenging State-Sponsored Islamophobia
  • 4. Juni: Dr. Angela Williams (USA) – Women’s Voices. Rhythmic Contestations and Female Agency in the MENA-Region
  • 18. Juni: Dr. Kieran James (Großbritannien) – Islam and Underground Music in Indonesia

Die Vorträge, abgesehen vom Auftakt und der letzten Diskussion, werden größtenteils in englischer Sprache gehalten. Diese Veranstaltung bietet nicht nur einen Raum für akademischen Austausch, sondern fördert auch das Verständnis für die vielfältigen Ausdrucksformen innerhalb des Islam.

Musik im Kontext des Islam

Musik hat innerhalb des Islams eine komplexe Rolle, die von verschiedenen Glaubensgemeinschaften unterschiedlich interpretiert wird. Der Islam, als eine der drei großen abrahamitischen Religionen, entstand im 7. Jahrhundert auf der arabischen Halbinsel. Nach dem Tod des Propheten Mohammed kam es zu einer Spaltung zwischen Sunniten und Schiiten, die bis heute Bestand hat. Während Sunniten etwa 85% der Muslime weltweit ausmachen, stellen Schiiten etwa 15% dar. Diese Spaltungen haben auch unterschiedliche Ansichten über die Rolle der Musik hervorgebracht, wie miz.org detailliert beschreibt.

Innerhalb der sunnitischen Gemeinschaft existieren verschiedene Rechtsschulen wie die Hanefiten, Hanbaliten, Malikiten und Schafiiten, jede mit eigenen Traditionen und Auffassungen. Die Schiiten wiederum haben sich in Gruppen wie die Zwölferschia oder die Fünferschia aufgeteilt. Gerade der Sufismus, der ab dem 9. Jahrhundert entstand und verschiedene Ordensgemeinschaften umfasst, zeigt, wie vielfältig der musikalische Ausdruck im Islam sein kann. Der Einfluss indigener Glaubensstrukturen und Bewegungen wie der Ahmadiyya oder Aleviten stellt eine weitere Facette dar, die in der Ringvorlesung thematisiert werden könnte.

Die öffentliche Ringvorlesung an der Universität Münster gibt somit wertvolle Einblicke in die dynamischen Wechselbeziehungen zwischen Musik und religiösen Praktiken im Islam. Durch die verschiedenen Perspektiven, die von den Referenten präsentiert werden, können sowohl Studierende als auch Interessierte ein tieferes Verständnis für die Rolle der Musik im Islam gewinnen und die damit verbundenen kulturellen und theologischen Diskussionen nachvollziehen.

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Johannisstraße 1, 48149 Münster, Deutschland
Beste Referenz
uni-muenster.de

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