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Neuer Beweis: Wasser der Erde stammt möglicherweise von Theia!

Ein Forschungsteam der Universität Göttingen und des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung hat bedeutende Fortschritte in der Untersuchung der Entstehung des Mondes und das frühe Wasser auf der Erde erzielt. Die gängige Theorie besagt, dass der Mond durch eine Kollision zwischen der Erde und einem Protoplaneten namens „Theia“ entstanden ist. Einige neue Messungen, die in der Fachzeitschrift *Proceedings of the National Academy of Sciences* veröffentlicht wurden, deuten nun darauf hin, dass der Mond vorwiegend aus Material des Erdmantels hervorgegangen ist.

Die Studien zeigen eine hohe Ähnlichkeit des Sauerstoffisotops 17 (17O) zwischen der Erde und dem Mond. Dies lässt darauf schließen, dass das Mondmaterial größtenteils vom Erdmantel stammt, was die traditionelle Kollisionstheorie in Frage stellt. Prof. Dr. Andreas Pack, ein führender Wissenschaftler der Studie, vermutet, dass Theia möglicherweise seinen Gesteinsmantel in vorhergehenden Kollisionen verlor und nur als metallische „Kanonenkugel“ mit der Erde kollidierte.

Neue Erkenntnisse über Wasser auf der Erde

Die Daten der aktuellen Forschung erweitern das Verständnis über die Herkunft des Wassers auf der Erde. Bislang wurde angenommen, dass Wasser nach der Mondbildung durch weitere Kollisionen mit Kometen und Asteroiden auf die Erde gelangte. Allerdings spricht vieles dafür, dass das Wasser von Theia, dem Protoplaneten, stammt. Laut Wissenschaftlern der Universität Münster gilt das Wasser der Erde als deutlich älter als zuvor gedacht.

Theia wird von den Forschern als ein Himmelskörper des äußeren Sonnensystems betrachtet, was den Gedanken unterstützt, dass die Erde, obwohl sie in einer trockenen inneren Region des Sonnensystems entstand, durch Theia mit Wasser versorgt worden sein könnte. Diese Hypothese wird durch Studien mit Molybdän-Isotopen gestützt, die zeigen, dass kohlenstoffhaltige Meteoriten, die reich an Wasser sind, zur Erde beitrugen. Diese Erkenntnisse legen nahe, dass die meisten Wasserreserven nicht durch Kollisionen nach der Mondbildung, sondern direkt durch Theia zur Erde kamen.

Zusätzliche Hinweise und Seismologische Befunde

Parallel zu diesen entscheidenden Entdeckungen haben seismische Untersuchungen Hinweise auf Reste von Theia im Erdmantel ergeben. Ein Forschungsteam aus den USA und Großbritannien hat zwei Regionen mit erhöhter Dichte im Erdmantel identifiziert, die auf eine Ansammlung von Theia-Material hindeuten. Diese Bereiche, die sich unter dem Pazifik und Afrika befinden, sind zwei bis dreieinhalb Prozent dichter als das umgebende Material.

Die Forscher haben erklärt, dass solche dichteren Regionen das Ergebnis großer Kollisionen während der Planetenentstehung sind. Computer-Simulationen unterstützen diese Theorie, dass Bruchstücke des Theia-Mantels in stabilen Konfigurationen im Erdmantel verblieben sind. Solche Erkenntnisse eröffnen neue Perspektiven hinsichtlich der Zusammensetzung unseres Planeten und der Prozesse in der frühen Erde.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Kombination aus verbesserten Messmethoden, isotopischen Analysen und seismologischen Studien ein neues Licht auf die komplexen Zusammenhänge zwischen der Mondentstehung und der Wasserquelle der Erde wirft. Die Studie zeigt, dass Theia nicht nur der Grundbaustein des Mondes ist, sondern möglicherweise auch eine entscheidende Rolle in der Wasserversorgung unserer Welt gespielt hat.

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uni-goettingen.de
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universetoday.com

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