
In der Evangelischen Kirche in Wipperfürth neigt sich eine Ära dem Ende zu. Die beiden Seelsorger Michael Kunz und Matthias Weichert, die in den letzten Jahren als Gemeindereferenten tätig waren, werden die Gemeinde am Sonntag, dem 26. Januar 2025, verabschieden. Diese Verabschiedung findet um 15 Uhr in der Kirche am Markt statt.
Michael Kunz hat in den vergangenen zwei Jahren eine wichtige Rolle in der Gemeindearbeit gespielt und sich um die pastorale Grundversorgung gekümmert. Gemeinsam mit Matthias Weichert, der 2020 als Subsidiar mit einer 25-Prozent-Stelle nach Wipperfürth kam, stellte er sich den Herausforderungen, die sich aus dem plötzlichen Weggang der damaligen Pfarrerin Stefanie Eschbach ergaben. Weichert arbeitete parallel hauptberuflich als Schulreferent des Kirchenkreises An der Agger.
Herausforderungen und Veränderungen
Die Gemeinde sah sich im Herbst 2022 mit einer gravierenden Herausforderung konfrontiert, als drei Mitglieder des Presbyteriums zurücktraten, was die Entscheidungsfähigkeit der Gemeinde stark einschränkte. Daraufhin wurde ein Bevollmächtigtenausschuss vom Kirchenkreis eingesetzt. Dies geschah in einer Zeit, in der der Kirchenmusiker Erik Sirrenberg und Pfarrer Thomas Ruffler mit seiner Frau, Pfarrerin Gabriele Ruffler, in den wohlverdienten Ruhestand gingen.
Trotz dieser Schwierigkeiten konnte Kunz zahlreiche Gottesdienste planen und durchführen. In der Anfangszeit beschrieben beide Seelsorger diese Dienste teilweise als „One-Man-Show“, da sie die Gemeindearbeit allein stemmen mussten. Umso wichtiger war es ihnen, engagierte Gemeindemitglieder aktiv in die Gottesdienste einzubeziehen. Auch neue Forum-Gottesdienste mit spezifischen Themen wurden erfolgreich eingeführt.
Neue Führung und Ausblick
Mit der Wahl der neuen hauptamtlichen Pfarrerin Dagmar Krauth-Zirk zeichnet sich eine Wende für die Gemeinde „An der Wipper“ ab. Die offizielle Verabschiedung von Kunz und Weichert am 26. Februar wird von vielen Gemeindemitgliedern mit großem Dank betrachtet. Die beiden Seelsorger haben bekräftigt, dass der Rückhalt und die Unterstützung von hauptamtlichen Angestellten entscheidend für ihre pastorale Arbeit waren.
Auch wird Michael Kunz im Februar 2024 die neue Pfarrerin in ihren Aufgaben unterstützen und dabei auf die Erfahrungen zurückblicken, die er in vielen Gemeinden des Kirchenkreises An der Agger gesammelt hat. Der Kirchenkreis selbst umfasst 21 evangelische Kirchengemeinden und fördert die übergemeindliche Zusammenarbeit, wobei das zentrale Verwaltungsamt zahlreiche administrative Aufgaben handhabt, um den Gemeinden unter die Arme zu greifen.
Die Evangelische Kirche ist ein Zentrum für Halt, Gemeinschaft und Nächstenliebe. In Deutschland sind fast 24 Millionen evangelische Christen in etwa 16.000 Gemeinden organisiert. Die neue Struktur, die durch die Wahl von Dagmar Krauth-Zirk und den Weggang von Kunz und Weichert geprägt wird, zeigt die Herausforderungen, aber auch die Chancen, die sich im Rahmen dieser reformativen Veränderungen ergeben.
Die laufenden Entwicklungen in Wipperfürth sind nicht nur für die Gemeinde von Bedeutung, sondern spiegeln auch die Dynamik innerhalb des gesamten Kirchenkreises An der Agger wider, der darauf abzielt, die Selbstständigkeit seiner Kirchengemeinden zu wahren und gleichzeitig die notwendige Unterstützung zu bieten.
Für die Anhänger und Mitglieder der Gemeinde steht fest: Jedes Ende ist zugleich der Beginn von etwas Neuem. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) bleibt dabei ein zentraler Ansprechpartner für die Gläubigen, bietet Struktur und schafft Verbindungen zwischen den einzelnen Gemeinden – immer mit dem Ziel, die Vielfalt des protestantischen Glaubens zu vereinen und zu fördern.